Ich war schon immer der Meinung, dass das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts ein hervorragendes Tool ist, um ganz einfach zu zeigen wie man langfristig an der Börse Geld verdienen kann und dass das Risiko von Aktienverlusten immer mehr abnimmt, je länger man am Aktienmarkt investiert ist.
Das Problem am Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts ist aber, dass das Dreieck nur für extrem wenige Indizes berechnet wird und der Fokus auch nur auf deutschen Aktien liegt. Was ist aber mit internationalen Indizes, Rohstoffen oder sogar Immobilien? Weil ich dazu keine verlässlichen Daten finden konnte, habe ich mich einfach selbst hingesetzt und ein Renditedreieck für alle möglichen Investments erstellt.
Ihr könnt euch alle Renditedreiecke hier als PDF herunterladen und die Liste wird auch regelmäßig erweitert bzw. jährlich aktualisiert. Ihr könnte die Grafik natürlich auch überall nutzen, wo ihr wollt allerdings würde ich mich über eine kleine Nennung bzw. Verlinkung freuen.
Alle Renditedreiecke wurden am 09.01.24 aktualisiert und enthalten somit auch die Daten für 2023.
Was ist das Renditedreieck
Das Renditedreieck ist eine spezielle Darstellungsform, um zu zeigen wieviel Rendite man durchschnittlich pro Jahr erzielt hätte, je nachdem in welchem Jahr man investiert bzw. verkauft hat. Es zeigt dabei deutlich, dass sich ein langfristiges Investment in der Regel lohnt und insbesondere das Risiko für Verluste dadurch reduziert wird.
Es zeigt aber auch, mit welcher Rendite man langfristig bei einem Investment rechnen kann und wie hoch die Renditeschwankungen über wenige Jahre sind.
Für mich ist das Renditedreieck aber einfach nur die beste und einfachste Möglichkeit, um insbesondere unerfahrenen Anlegern zu zeigen, wie wichtig es ist einen langfristigen Plan zu haben, anstatt vom schnellen Reichtum zu träumen.
Große Vermögen haben sich bisher immer nur über viele Jahrzehnte aufgebaut und sind nie einfach nur über Nacht entstanden. Entsprechend solltet ihr eure Finanzplanung auch langfristig auslegen.
So wird das Renditedreieck gelesen
Zuerst mag das Renditedreieck ein wenig überwältigend aussehen aber hat man das System einmal verstanden, dann erkennt man die Logik dahinter ganz schnell.
Auf der horizontalen Achse wird das jeweilige Jahr des Kaufes abgetragen und auf der vertikalen Achse das entsprechende Jahr des Verkaufes. Die Werte, die sich in der Überschneidung des Kaufjahres und des Verkaufsjahres ergeben, entsprechen der durchschnittlichen jährlichen Rendite, die man erhalten hätte, wenn man im Kaufjahr gekauft hätte und im Verkaufjahr verkauft hätte.
Schauen wir uns das Ganze an einem Beispiel an. Wenn ich in den DAX im Jahr 1975 investiert hätte und meine Position 2019 wieder verkauft hätte, dann hätte ich eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,4% erzielt.
Natürlich hätte ich nie genau 7,4% in jedem Jahr erhalten, sondern in manchen Jahren mehr und in manchen Jahren weniger aber meine durchschnittliche Rendite inklusive Zinseszinseffekt wäre in diesem Zeitraum 7,4% gewesen.
Es zeigt sich also, dass Aktien langfristig eine fantastische Anlageklasse sind und man sich auch nicht um kurzfristige Schwankungen Sorgen muss, wenn man stets langfristig denkt.
Welche Rendite ist realistisch
Für eine langfristige Vermögensplanung ist es wichtig, die durchschnittliche Rendite zu kennen, mit der man grob rechnen kann und genau hier hilft das Renditedreieck hervorragend.
Damit ihr nicht jedes Renditedreieck einzeln öffnen müsst, habe ich euch in der folgenden Tabelle immer die durchschnittliche Jahresrendite für alle Investments aufgelistet. Jeweils immer für den Zeitraum von 1971 bis 2021.
| Investment | Durchschnittliche Jahresrendite der letzten 50 Jahre |
|---|---|
| DAX | 7,7% |
| MSCI World | 7,0% |
| Dow Jones Industrial Average | 7,9% |
| Dow Jones Transportation Average | 9,2% |
| S&P 500 | 8,0% |
| NASDAQ 100 | 11,0% |
| FTSE 100 | 6,6% |
| Nikkei 225 | 4,2% |
| Gold | 6,0% |
| Silber | 4,0% |
| WTI Öl | 5,8% |
| Weizen | 0,6% |
| Sojabohnen | 1,2% |
| REX Performanceindex | 4,7% |
| U.S. National Home Price Index | 5,4% |
Allerdings der kleine, aber wichtige Hinweis, dass die Vergangenheit kein perfekter Indikator für die Zukunft ist. D.h. nur weil die durchschnittliche Rendite der Investments in den letzten 50 Jahren so gut war, heißt das nicht zwangsläufig, dass es in der Zukunft ebenso weitergehen wird.
Ihr solltet bei eurer Finanzplanung also immer mit einem Sicherheitspuffer rechnen und konservativ an die Sache herangehen. Ich ziehe deshalb für meine persönlichen Kalkulationen immer 2% von der historischen Durchschnittsrendite ab und freue mich dann lieber, wenn es besser als geplant lief als das ich böse überrascht werde.
Disclaimer
Die Darstellung zeigt lediglich vergangene Renditen aber die Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Es kann also nicht garantiert werden, dass auch in Zukunft mit solchen Renditen zu rechnen ist. Es wurden auch keine Kosten oder Steuern berücksichtigt, sodass die tatsächlichen Renditen geringer ausgefallen sind. Es wird keine Haftung für mögliche Verluste übernommen, die aufgrund von Investitionsentscheidungen, basierend auf dieser Darstellung, entstanden sind. Die Grafik darf gern geteilt und anderweitig verwendet werden, solange als Quelle Aktienbaum.de genannt wird.
