Sachdividenden: Erklärung & wo es Shareholder Benefits gibt!


Einige Unternehmen bieten zusätzlich zur regulären Dividende ihren Aktionären noch andere Vorteile wie Rabatte auf ihre Produkte oder sogar ganze Geschenkkoffer. Was sich hinter diesen sogenannten Sachdividenden verbirgt und ob derartige Aktien ein sinnvolles Investment sind, erkläre ich euch in diesem Artikel.

💡Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Sachdividende, oder auch Naturaldividende genannt, sind alle nicht-monetären Vorteile, die ein Aktionär für den Besitz einer Aktie erhält. Das können u.a. physischer Produkte, Rabatte oder Mitgliedschaften sein.
  • Sachdividenden erfordern oft bestimmte Bedingungen: Die Aktie muss in eine Namensaktie umgewandelt werden, eine festgelegte Mindesthaltedauer kann vorgeschrieben sein, persönliches Erscheinen auf Hauptversammlungen kann nötig sein und der Kauf an bestimmten Börsen kann gefordert werden.
  • Auf Sicht von 20 Jahren erzielten Aktien mit Sachdividende oft bessere Renditen als der breite Markt. Während solche Aktien in vielen Zeiträumen besser abschnitten, garantieren sie aber keine Überperformance.

Was ist eine Sachdividende?

Als Sachdividende, bzw. auch Naturaldividende genannt (engl. Shareholder Benefits), werden alle nicht-monetären Vorteile bezeichnet, die ein Aktionär für den Besitz einer Aktie erhält. Darunter fällt z.B. die Ausgabe physischer Produkte, Rabatte, Mitgliedschaften oder anderer Vorteile.

Sachdividende werden im Falle von physischen Produkten in der Regel zusätzlich zur regulären Bardividende ausgezahlt und auf der Hauptversammlung ausgegeben. Shareholder Benefits wie Rabatte oder Mitgliedschaften gelten allerdings meist das ganze Jahr.

Wie alle Formen der Dividenden ist auch die Sachdividende eine vollkommen freiwillige Leistung eines Unternehmens. Aktionäre haben also keinen automatischen Anspruch darauf.

🔥 Gut zu wissen

Je nach Definition wird auch die Ausgabe neuer Aktien als Dividendenzahlung als Sachdividende bezeichnet. Über diese sogenannte Stockdividende habe ich aber einen eigenen Artikel geschrieben, den du hier finden kannst.

Die im deutschsprachigen Raum bekannteste Sachdividende ist sicherlich der Schokoladenkoffer des Schweizer Unternehmens Lindt. Aktionäre erhalten jedes Jahr auf der Hauptversammlung des Unternehmens einen Koffer gefüllt mit 4 bis 5 Kilogramm Schokolade. Laut Angaben von Lindt entspricht der Wert des Koffers circa 400 EUR allerdings kann man auf Tauschbörsen den Koffer auch für vierstellige Summen kaufen.

Der Wert von 400 EUR klingt erstmal nach einer ziemlich hohen Zusatzdividende allerdings sollte man auch beachten, dass eine einzelne Lindt-Aktie über 100.000 EUR kostet.

Gemessen an der sich dadurch ergebenden Dividendenrendite ist der Koffer also eher ein nettes Nebengeschenk anstatt einer ernsthaften Alternative zur Cash-Dividende.

Es gibt übrigens noch viele weitere Arten von Dividenden. Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann kannst du das in diesem Artikel nachlesen oder für eine Kurzfassung habe ich auch diese Grafik für euch erstellt, die euch den vollen Überblick gibt.

Welche Arten von Sachdividenden gibt es?

Ich hatte im vorherigen Abschnitt bereits erwähnt, was die üblichen Formen der Sachdividende sind aber schauen wir uns die verschiedenen Arten doch einmal genauer an:

1. Gratis Produkte des Unternehmens

Das Verschenken von Unternehmensprodukten ist sicherlich die häufigste Form der Naturaldividende für Aktionäre. Der oben schon erwähnte Lindt Schokoladenkoffer ist ein gutes Beispiel dafür. Andere Beispiele wären Schlafanzüge oder Uhren. Welche Unternehmen solche Produkte an ihre Aktionäre verschenken, erfahrt ihr weiter unten.

Weil man diese Gratisprodukte in der Regel zusätzlich zur regulären Bardividende erhält, kann man sie zur Cash-Dividendenrendite dazu rechnen, allerdings ist es manchmal schwer den richtigen monetären Gegenwert für die Sachdividende zu finden.

Wichtig bei solchen Gratisprodukten von Unternehmen ist allerdings, dass ihr dafür im Namensregister des Unternehmens gelistet sein müsst. Dadurch weiß das Unternehmen ob ihr ein Aktionär seid oder nicht und ob ihr dementsprechend auch ein Anrecht auf das Gratisprodukt habt.

Die Eintragung in das Namensregister könnt ihr in der Regel über euren Broker anfragen.

2. Rabatte auf Dienstleistungen des Unternehmens

Besonders beliebt als Sachdividende sind auch Rabatte für Aktionäre auf Produkte des Unternehmens. Der Autovermieter Sixt bietet zum Beispiel für seine Aktionäre Rabatte für das Mieten von Autos aber auch Rabatte auf Hotelzimmerbuchungen bei Reiseunternehmen sind nicht unüblich.

Das gute an diesem Shareholder Benefit ist, dass der monetäre Vorteil mehr oder weniger unbegrenzt ist. Je öfter du die Dienstleistungen des Unternehmens nutzt, desto mehr kannst du durch den Besitz der Aktien und den damit verbundenen Aktionärsrabatten sparen.

Häufig bekommen Aktionäre auch einen besonderen Kundenstatus, sodass du nicht nur einen Rabatt erhältst, sondern häufig auch gratis Upgrades bei der Hotelzimmer- oder Mietwagenbuchung.

Bei dieser Form der Sachdividende profitieren aber nicht nur die Aktionäre sondern auch die Unternehmen selbst. Wenn die Aktionäre nämlich die Produkte des Unternehmens aufgrund des Rabatts kaufen oder nutzen, dann werden sie dadurch auch zu Kunden für das Unternehmen und lassen den Umsatz dadurch steigen.

3. Aktionärsclubs

Eine weitere Form der Sachdividende ist die Mitgliedschaft in sogenannten Aktionärsclubs. Das sind spezielle Clubs von Unternehmen nur für ihre Aktionäre die ihren Mitgliedern ebenfalls einige Vorteile bieten.

Üblicherweise bekommen Mitglieder in solchen Aktionärsclubs kostenlose Unternehmensführungen, dürfen an speziellen Vorträgen des Unternehmens teilnehmen oder bekommen einfach nur die schon erwähnten Aktionärsrabatte.

Die Vorteile von solchen Aktionärsclubs kann man in der Regel nicht in Geld ausdrücken, weswegen sie sich nicht wirklich Einfluss auf eure Rendite haben aber wenn ihr Fan des Unternehmens seid, dann könnte so eine Mitgliedschaft vielleicht genau das Richtige sein.

4. Kostenloses Essen auf der Hauptversammlung

An sich handelt es sich hier zwar nicht wirklich um eine Sachdividende aber für viele Aktionäre ist das kostenlose Essen auf der Hauptversammlung eines Unternehmens der Inbegriff der Naturaldividende.

Fast jedes Unternehmen bietet so ein gratis Essen auf ihrer Hauptversammlung an, allerdings unterscheidet sich die Qualität des Essens doch sehr. Unternehmen wie Daimler bieten lediglich Würstchen an, während gerade Spirituosenhersteller häufig eine Auswahl ihrer besten Getränke anbieten.

So bekommt ihr eure Sachdividende

Nur weil ihr die Aktie eines Unternehmens besitzt, bekommt ihr aber leider nicht direkt die Sachdividende. In aller Regel müsst ihr vorher noch einige Voraussetzungen erfüllen, damit das Unternehmen auch weiß, an wen sie die Sachdividende ausgeben darf. Die Voraussetzungen können sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden, weswegen ihr immer auf der Website der Unternehmen genau nachschauen solltet, aber die geläufigsten Voraussetzungen habe ich euch hier einmal aufgelistet.

  • Umwandlung in Namensaktie: Wenn ihr euch eine Aktie an der Börse kauft, dann ist das in der Regel eine sogenannte Inhaberaktie. D.h. derjenige, der Inhaber der Aktie ist, dem gehört sie auch. Das macht bei „normalen“ Aktien auch absolut Sinn aber der Nachteil einer Inhaberaktie ist, dass ein Unternehmen nicht weiß, wer seine Aktionäre sind und entsprechend auch nicht weiß, an wen es die Sachdividende auszahlen muss. Ihr gebt euch dem Unternehmen nur dann als Aktionär zu erkennen, wenn ihr eure Inhaberaktie in eine Namensaktie umwandelt. Das könnt ihr ganz einfach über euren Broker machen und ist das erledigt, dann weiß das Unternehmen auch, dass ihr berechtigt seid eine Sachdividende zu erhalten.
  • Mindesthaltedauer: Manche Unternehmen fordern für die Auszahlung einer Sachdividende, dass ihr die Aktie schon eine gewisse Zeit besitzt. Bei manchen Aktien sind es dabei wenige Monate oder im Fall von L‘Oreal sogar mehrere Jahre. Auch hier gilt, dass ihr euch vorher lieber auf der Website des jeweiligen Unternehmens genau informieren solltet.
  • Persönliches Erscheinen auf der Hauptversammlung: Dieser Punkt ist sicherlich klar. Wenn eine Sachdividende nur auf der Hauptversammlung ausgegeben wird (z.B. der Schokoladenkoffer von Lindt oder das gratis Essen), dann müsst ihr natürlich auch auf der Hauptversammlung erscheinen, um euren Shareholder Benefit zu erhalten.
  • Kauf an einer lokalen Börse: Einige Unternehmen verlangen für die Ausgabe einer Naturaldividende, dass ihr die Aktie an einer lokalen Börse gekauft haben müsst. Das kann für euch zum Beispiel bedeuten, dass ihr die Aktie nicht über Xetra kaufen dürft, sondern stattdessen über eine französische oder schweizer Börse, je nachdem wo das Unternehmen ansässig ist. In der Regel müsst ihr an ausländischen Börsen ein klein wenig mehr an Gebühren bezahlen und an manchen Börsen könnt ihr auch nur über spezielle Broker handeln, also plant das immer mit ein, wenn ihr eine Aktie nur aufgrund der Sachdividende haben wollt.

🔥 Gut zu wissen

An sich ist es auch gar nicht relevant an welcher Börse ihr die Aktie kauft, sondern in welchem Aktienregister sie vermerkt ist. Ihr könntet die Aktie also auch an einer anderen Börse kaufen und sie dann gegen eine Gebühr bei eurem Broker in ein anderes Aktienregister umschreiben lassen. Kauft ihr die Aktie allerdings direkt über die lokale Börse, dann ist sie direkt im richtigen Aktienregister gelistet.

Die Vor- und Nachteile von Sachdividenden

Erstmal klingt es natürlich ziemlich cool einen 5 Kilogramm schweren Koffer voller Schokolade als Sachdividende zu erhalten aber diese Form der Dividende hat auch einige Nachteile. Damit ihr besser einschätzen könnt, ob sich eine Sachdividende lohnt oder nicht und warum Unternehmen überhaupt eine Sachdividende ausgeben, habe ich euch hier einmal die Vor- und Nachteile aufgelistet.

Vorteile

  • Liquiditätserhalt: Anders als bei einer regulären Bardividende müssen Unternehmen bei einer Sachdividende kein Geld auszahlen, wodurch das Kapital somit im Unternehmen bleibt und für andere Dinge wie zum Beispiel Forschung und Entwicklung verwendet werden kann. Sachdividenden in Form von Rabatten können zusätzlich sogar den Umsatz des Unternehmens steigern.
  • Lagerentleerung: Sachdividenden bieten eine gute Möglichkeit für Unternehmen sich von alten Lagerbeständen zu trennen. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel ein neues Produkt veröffentlicht hat und das alte Produkt nicht mehr verkaufen möchte, dann kann es den Lagerbestand des alten Produkts an die Aktionäre verteilen. Das reduziert die Lagerkosten und beteiligt die Aktionäre stärker an den Produkten des Unternehmens.
  • Aktionärsbindung: Durch Sachdividenden wie insbesondere Rabatte oder Aktionärsclubs kann man Aktionäre langfristig an das Unternehmen binden und aus Aktionären sogar Kunden machen. Das kann langfristig den Umsatz erhöhen auch wenn der Effekt eher nur klein ist.

Nachteile

  • Liquidität: Während eine Bardividende absolut liquide ist und das Geld direkt für alles ausgegeben werden kann, sind Sachdividenden sehr illiquide. Wer den Lindt Schokoladenkoffer hat, muss die Schokolade auch komplett essen, um den vollen Nutzen zu haben. Wer Aktionär einer Bergbahn ist, muss auch immer mit der Bahn fahren, um den Rabatt voll auszunutzen.
  • Schwierige Bewertung: Bei einer Bardividende weiß ein Aktionär genau den Wert der Dividende bzw. was für eine Dividendenrendite das ausmacht. Sachdividenden haben aber keinen richtigen Preis, weswegen man schwer einschätzen kann wie viel Zusatzdividende man durch eine Sachdividende eigentlich bekommt.
  • Anforderungen: Sachdividenden sind nicht so leicht zu bekommen wie eine Bardividende. Während man für eine Bardividende einfach nur die Aktie im Depot haben muss, müssen für Sachdividenden häufig diverse Anforderungen erfüllt sein, wie ich im vorherigen Abschnitt erklärt habe.

Lohnen sich Sachdividenden?

Ob sich Sachdividenden lohnen, kann man grundsätzlich aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Zum einen mit der Frage ob die Sachdividende selbst sinnvoll ist für Aktionäre und zum anderen ob Aktien, die eine Sachdividende ausgeben bessere oder schlechtere Renditen erzielen als Aktien, die keine Sachdividende ausgeben.

Die erste Frage lässt sich ganz einfach beantworten. Ob sich eine Sachdividende lohnt oder nicht, hängt ganz von euch selbst ab. Wenn ihr häufig Autos bei Sixt mietet, dann kann der Rabatt für Aktionäre wirklich sinnvoll sein während er für andere Aktionäre vielleicht eher irrelevant ist, weil sie immer mit der Bahn fahren.

Die zweite Frage, also ob Aktien mit Sachdividende bessere Rendite erzielen als der breite Markt, erfordert eine etwas genauere Analyse aber zum Glück habt ihr ja mich und ich habe das für euch schon übernommen.

Ich habe dafür alle bekannten Aktien mit Sachdividende genommen (also meine Liste weiter unten) und deren Rendite für die letzten 20 Jahre berechnet und mit der Rendite des breiten Marktes (hier im Vergleich zum S&P 500) verglichen. Wie immer volle Transparenz von meiner Seite, weswegen ihr all meine Daten hier herunterladen könnt, um sie nachzuprüfen oder gern auch eigene Berechnungen damit anzustellen.

Betrachten wir nur den Zeitraum von 2023 bis 2003, dann hat ein Portfolio aus (gleichgewichteten) Aktien, die Sachdividenden ausgeben und der S&P 500 die folgenden Renditen erzielt.

Aktien mit Sachdividende

313.8%

Gesamtrendite von 2003 bis 2023. In Prozent.

S&P 500

286.7%

Gesamtrendite von 2003 bis 2023. In Prozent.

Auf Sicht der letzten 20 Jahre hättet ihr also mit 313,8% eine bessere Rendite als der breite Markt erzielt, wenn ihr nur in Aktien investiert hättet, die eine Sachdividende auszahlen. Das ist ziemlich beeindruckend wenn man auch noch berücksichtigt, dass ihr zusätzlich zu der Rendite auch noch jedes Jahr eine Naturaldividende erhalten hättet, allerdings solltet ihr das ganze mit Vorsicht genießen. Insbesondere weil es bei den Aktien mit Sachdividende einen Ausreißer gibt, der das gesamte Ergebnis verfälscht.

Der Luxusartikelherstellwe LVMH, der seinen Aktionären Besuche von Champagnerkellern und anderen Veranstaltungen ermöglich, hat in den letzten 20 Jahren nämlich eine unglaubliche Rendite von 1.257,7% erzielt und wenn man alleine diese Aktie aus der Betrachtung herauszieht, dann sind Aktien mit Sachdividende plötzlich nicht mehr besser als der breite Markt. Die genauen Zahlen seht ihr hier.

Aktien mit Sachdividende (ohne LVMH)

228%

Gesamtrendite von 2003 bis 2023. In Prozent.

S&P 500

286.7%

Gesamtrendite von 2003 bis 2023. In Prozent.

Ohne LVMH haben Aktien mit Sachdividende in den letzten 20 Jahren im Durchschnitt nämlich nur eine Rendite von 228% erzielt und liegen damit deutlich unter der Rendite des breiten Marktes von 286,7%.

Davon abgesehen ist die Rendite der betrachteten Aktien auch sehr unterschiedlich. Manche haben in den letzten 20 Jahren mehrere hundert Prozent erzielt, während andere sogar Verluste erzielt haben. Die Renditeverläufe aller betrachteten Aktien für den Zeitraum von 2003 bis 2023 könnt ihr in der folgenden Grafik sehen.

Das Problem an solchen Analysen ist aber, dass das Ergebnis immer davon abhängig ist, welchen Zeitraum man sich gerade anschaut. Damit meine ich, dass der breite Markt in den letzten 20 Jahren zwar besser war als Aktien mit Sachdividende aber wie würde es aussehen, wenn wir uns die letzten 5 Jahre anschauen oder die letzten 10?

Ich habe deswegen die Renditen für jedes Jahr noch einmal berechnet und ihr könnt in der unteren Grafik sehen in welchen Jahren der breite Markt besser perform hat und in welchen Jahren Aktien mit Sachdividende.

Ihr könnt an den Daten erkennen, dass Aktien mit Sachdividende in den meisten Jahren bessere Renditen erzielt haben als der breite Markt. Der S&P 500 Index war insgesamt nur in 37,5% der Fälle (40% ohne LVMH) besser als Aktien mit Sachdividende, was tendenziell eher für die Shareholder Benefits Aktien spricht.

Betrachten wir auch einmal alle möglichen 5-Jahres- und 10-Jahres-Zeiträume der letzten 20 Jahre, dann gilt auch hier, dass Aktien mit Sachdividende häufiger die besseren Renditen erzielt haben.

Unter allen 5-Jahres-Zeiträume waren Aktien mit Sachdividende in 62,5% der Fälle renditetechnisch besser als der breite Markt und das unabhängig davon ob LVMH mit in der Berechnung berücksichtigt wurde oder nicht.

Betrachtet man alle möglichen 10-Jahres-Zeiträume der letzten 20 Jahre und lässt LVMH außen vor, dann ist es allerdings schon eher ein Münzwurf zwischen dem breiten Markt und Aktien mit Sachdividende.

Auf Sicht der letzten 20 Jahre haben Aktien mit Sachdividende also in der Mehrheit der Zeiträume eine bessere Rendite erzielt als der breite Markt allerdings auch nicht so häufig als dass man damit eine sichere Überperformance erzielt hätte.

Wer also den Markt mit der Auswahl einzelner Aktien schlagen möchte und dabei auch noch eine Naturaldividende erhalten möchte, der muss bei Aktien mit Sachdividende also genau hinschauen. Und bitte denkt auch daran, dass es nur sehr wenige Aktien mit Sachdividende gibt und meine Analyse deswegen mit Vorsicht betrachtet werden sollte weil aus statistischen Sicht einfach zu wenig Daten bzw. Unternehmen vorliegen.

Welche Aktien zahlen eine Sachdividende?

Jetzt da geklärt wurde, was Sachdividenden sind und das Aktien, die so eine Naturaldividende auszahlen, sich auch lohnen können, ist die entscheidende Frage welche Unternehmen denn eigentlich eine Sachdividende auszahlen.

Ich habe euch deshalb hier eine Liste der bekanntesten Unternehmen mit Sachdividende zusammengestellt:

UnternehmenISINVoraussetzungSachdividende
Accor SAFR000012040450 AktienAccor Live Limitless Gold Status für 2 Jahre
Calida AGCH012663946420 AktienJedes Jahr ein Pyjama
Carnival Cruise LineGB0031215220100 Aktien40 – 200 EUR Bordguthaben
Einbecker Braunhaus AGDE00060580011 Aktie und Teilnahme an HauptversammlungSixpack Bier
Lindt & SprüngliCH00105707591 AktieSchokoladenkoffer
L’Oreal S.A.FR0000120321Aktien mindestens zwei Jahre im Besitz10% Bonusdividende
LVMHFR00001210141 AktieMitlied im LVMH Aktionärsclub. Ermöglicht unter anderem Besuche von Champagnerkellern und anderen Veranstaltungen.
MW-Mosel-Weinberg AGNicht börsennotiert1 AktieDividendenwein des Jahres
Norwegian Cruise LineBMG667211046100 AktienBordguthaben
NovartisCH00120052671 AktieNovartis Kalender
Rigi BahnenCH00162900141 Aktie und Teilnahme HauptversammlungTageskarte
Royal Caribbean InternationalLR0008862868100 AktienBordguthaben
Sixt SEDE00072313341 AktieBis zu 20% Rabatt auf Mietwagen
SunstarCH01974908471 AktieHotelgutscheine
Swatch AGCH00122551511 AktieJährlich ein Sondermodell einer Swatch-Uhr
Zoologischer Garten Berlin AGDE00050318011 Aktie und Einmalzahlung von 675 EURLebenslang kostenloser Eintritt für drei Personen
Zoo ZürichCH00088950441 Aktie1x pro Jahr kostenfreier Eintritt
Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AGCH052704495910 AktienFreifahrten oder Rabatt auf Fahrten mit der Bergbahn in Engelberg. Anzahl der Freifahrten hängt von Anzahl der Aktien ab.
Die Tabelle zeigt verschiedene Unternehmen, die eine Sachdividende zahlen und was die Voraussetzungen zum Erhalt der Dividende sind.

Robby

Hi, ich bin Robby und Gründer dieses Blogs. Ich beschäftige mich schon seit 2006 mit dem Aktienmarkt. Zuerst als Privatanleger, dann von der theoretischen Seite im Studium und seit 2015 professionell bei einem der größten deutschen Asset Manager. Ich hoffe ich kann mithilfe dieses Blogs ein wenig von meiner Erfahrung mit euch teilen.

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