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So bekommst du die Quellensteuer aus Finnland zurück!


Als Dividendeninvestor ist es klug, sich nicht nur auf den eigenen Heimatmarkt zu konzentrieren, sondern auch gute internationale Aktien zu finden. Die Erweiterung eures Portfolios durch Investitionen in ausländische Unternehmen gibt euch die Chance neue Unternehmen mit toller Dividendenrendite und Dividendenwachstum zu finden. Ein besonders attraktives Ziel für solche Investitionen ist Finnland, bekannt für seine wirtschaftliche Stabilität und führende Unternehmen wie Nokia, KONE oder Fortum. Allerdings wird oft ein wichtiger Punkt übersehen: die finnische Quellensteuer auf Dividenden. Beim Bezug von Dividenden aus finnischen Aktien wird eine Quellensteuer erhoben, aber es gibt gute Nachrichten: Unter gewissen Bedingungen könnt ihr eine Teilrückerstattung dieser Quellensteuer beantragen. In diesem Artikel erklären ich euch, wie ihr diesen Prozess angehen müsst und welche Schritte dafür nötig sind.

👉 So musst du vorgehen

  • Besorge dir einen Nachweis über den Erhalt der Dividendenzahlung und die abgeführte Quellensteuer. Als Nachweis für die erhaltene Dividendenzahlung reicht in der Regel eine Dividendenabrechnung aus.
  • Fülle das offizielle Rückerstattungsformular aus, das auf der Website der finnischen Steuerbehörde zu finden ist.
  • Schreibe deinem Finanzamt und fordere eine steuerliche Ansässigkeitsbescheinigung an.
  • Sende das vollständige Formular an die finnische Steuerbehörde inklusive Dividendennachweis und Anssäsigkeitsbescheinigung und warte auf die Rückerstattung der zu viel gezahlten Quellensteuer.

Diese Anleitung ist allerdings nur eine extreme Kurzfassung aller Schritte, die ihr unternehmen müsst, um Teile eurer in Finnland gezahlten Quellensteuer auf eure Dividenden wieder zurückzubekommen. Was ihr genau machen müsst, erfahrt ihr im folgenden Abschnitt.

Bitte beachtet aber, dass einige Banken und Broker in Deutschland ermöglichen, dass euch von vornherein nur die maximale Quellensteuer von 20% abgezogen wird. Weil Banken aber häufig eine Gebühr für diese Vorabbefreiung verlangen und es sich deshalb vor allem bei kleineren Anlagebeträgen häufig nicht lohnt, ist diese Anleitung also für den Fall, dass ihr eure zuviel gezahlte Quellensteuer nachträglich zurückverlangen wollt.

Zusätzlich möchte ich auch noch darauf hinweisen, dass diese Anleitung nur den “Papierprozess” erklärt. Finnland ermöglicht mittlerweile auch die digitale Rückerstattung (der Link dazu ist hier), allerdings muss ich gestehen, dass ich das bisher noch nicht hinbekommen habe. Zum einen konnte ich das Formular bisher nur auf meinem Handy öffnen (irgendwie konnte ich die AusweisApp nicht am PC starten) und während des Ausfüllprozesses wird auch die ID der Zentralverwahrstelle benötigt, die ich auch nirgends finden konnte. Wenn ihr wisst, was damit gemeint ist, dann schreibt mir doch bitte eine Nachricht, andernfalls werde ich meine Quellensteuer weiterhin über das PDF Formular in Finnland zurückverlangen.

Schritt-für-Schritt Anleitung

Schritt 1: Nachweise besorgen

Um eure in Finnland zu viel gezahlte Quellensteuer wieder zurückerstattet zu bekommen, müsst ihr der finnischen Steuerbehörde nachweisen, dass ihr auch wirklich finnische Dividenden erhalten habt. Interessanterweise ist die finnische Steuerbehörde bei der Wahl der Nachweise allerdings relativ flexibel. Es wird einfach nur verlangt, dass ihr nachweisen sollt, dass ihr die Dividendenzahlung, auf die Quellensteuer anfiel, auch wirklich erhalten habt.

Ich habe für meine Rückerstattung deswegen immer nur die Dividendenabrechnungen der Comdirect benutzt und damit gab es nie Probleme. Die Abrechnungen sind dabei sogar auch nur auf deutsch verfügbar aber auch das war nie ein Problem.

Ob jede Dividendenabrechnung funktioniert, kann ich euch nicht versprechen also haltet euch bereit, dass ihr evtl. zusätzliche Nachweise nachschicken müsst.

Schritt 2: Formular ausfüllen

Habt ihr die Nachweise für all eure Dividendenzahlungen vorliegen, müsst ihr nun ein Formular der finnischen Steuerbehörde ausfüllen bzw. je nachdem für wie viele Aktien ihr die Quellensteuer zurückverlangen wollt, müsst ihr evtl. sogar zwei unterschiedliche Formulare ausfüllen. Das Formular 6164e muss auf jeden Fall immer ausgefüllt werden.

Leider könnt ihr in dem Formular aber nur eine einzige Dividendenzahlung angeben. Solltet ihr also die Quellensteuer für mehr als eine Dividendenzahlung zurückverlangen, dann müsst ihr zusätzlich noch das Formular 6167e ausfüllen, indem ihr deutlich mehr Zahlungen angeben könnt. Fangen wir aber erst einmal mit dem Formular 6164e an.

Das Formular ist relativ einfach strukturiert und ihr müsst zuerst ein paar Information über eure Person eintragen. Das Dokument ist leider nur auf englisch verfügbar also solltet ihr Probleme mit einigen Begriffen haben, dann könnt ihr hier einen Screenshot finden, auf dem ich euch alle Begriffe übersetzt habe.

Als nächstes müsst ihr angeben, ob ihr in Finnland schon einmal einen Antrag zur Rückerstattung von Quellensteuer eingereicht habt. Sollte das der Fall sein, müsstet ihr auch die ID mit angeben, die auf dem letzten Bescheid zur Rückerstattung zu finden ist, damit die finnische Steuerbehörde euch besser zuordnen kann.

Im nächsten Abschnitt müsst ihr angeben, ob ihr die Quellensteuer für Dividenden oder Zinsen zurückverlangen wollt. Ihr müsstet in dem Fall also Dividenden ankreuzen, allerdings könntet ihr den Antrag und diese Anleitung auch nutzen, um die Quellensteuer auf Zinsen für Anleihen zurückzuverlangen. In dem Fall müsstet ihr hier einfach nur Zinsen angeben. Denkt aber bitte daran, dass die Höhe des Quellensteuersatzes in manchen Ländern unterschiedlich ausfallen kann für Zinsen und Dividenden.

Als nächstes müsst ihr Angaben zur Dividendenzahlung selbst machen. Habt ihr die Dividende von einem an der Börse notierten Unternehmen erhalten (das sollte der Regelfall sein), dann müsst ihr das Kreuz bei “due to nominee-registered share” setzen. Die Felder 3.2 bis 3.6 sind in aller Regel nicht relevant und werden nur interessant, wenn ihr die Dividende über etwas anderes als einer börsengehandelten Aktie bekommen habt. In dem Fall würde ich euch aber ohnehin eher einen Steuerberater als diese Anleitung empfehlen.

Weiter geht es also mit dem Feld 3.7 indem ihr den Name des Unternehmens angeben müsst, das die Dividende ausgezahlt hat (denkt daran, dass ihr in diesem Formular nur eine Dividendenzahlung angeben könnt). Geb als nächstes ebenso die ISIN des Unternehmens an, dass es sich um ein börsengehandeltes Unternehmen handelt und auch weitere Informationen zur Zahlung selbst.

Leider müsst ihr den Teil mit der gezahlten Quellensteuer selbst berechnen, weil das Formular – anders als bei der Rückerstattung der Schweizer Quellensteuer – die Berechnung nicht für euch übernimmt.

Die Rechnung ist aber ganz einfach. Ihr könnt euch insgesamt 15%-Punkte der gezahlten Quellensteuer zurückholen. Habt ihr vor Abzug aller Steuern also 100 EUR Dividende bekommen, wurden euch in dem Fall 35 EUR als Quellensteuer abgezogen und davon könnt ihr euch 15 EUR wieder zurückholen. Also immer 15% eurer Dividende vor Steuern.

Wo ihr nun welche Zahl im Formular eingeben müsst, könnt ihr im folgenden Screenshot sehen.

Solltet ihr die Quellensteuer für mehr als eine Dividendenzahlung zurückverlangen wollen, müsst ihr ein Kreuz in Feld 3.15 setzen und die weiteren Zahlungen in dem zusätzlichen Formular 6167e angeben. Dazu kommen wir aber gleich.

Gebt in Feld 3.16 den Namen eurer Bank an, bei der ihr die Dividende erhalten habt und in 3.17 kreuzt ihr “Based on Tax Treaty” an. Damit bestätigt ihr, dass ihr die Quellensteuer aufgrund des bestehenden Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Deutschland und Finnland zurückverlangt.

Den kompletten Bereich 4 könnt ihr überspringen, weil der für Dividendenzahlungen nicht relevant ist und ihr müsst dann erst im Bereich 5 wieder fortfahren, wo ihr Informationen zu eurem Bankkonto angeben müsst, auf das die Quellensteuer zurückerstattet werden soll. Wo dabei was einzutragen ist, könnt ihr wieder im folgenden Screenshot sehen.

Den Bereich 6 könnt ihr wieder überspringen, weil der nur dann relevant ist, wenn euch ein Steuerberater beim ausfüllen des Formulars geholfen hat. Ihr müsst als nächstes erst wieder ein Kreuz setzen bei “A certificate of tax residency issued by local authorities is enclosed” womit ihr bestätigt, dass ihr zusammen mit dem Antrag auch eine Steueransässigkeitsbescheinigung mitliefert (mehr dazu gleich).

Kreuzt noch die beiden folgenden Felder an, fügt das Datum hinzu und unterschreibt das ganze. Der Teil ganz unten ist nur für das deutsche Finanzamt gedacht und muss nicht von euch ausgefüllt werden. Ihr müsst den unteren Teil aber auch nicht vom deutschen Finanzamt ausfüllen lassen, wenn ihr die gerade erwähnte Steueransässigkeitsbescheinigung als eigenes Dokument zu dem Antrag mitschickt. Wo ihr diese Bescheinigung her bekommt, erkläre ich euch gleich.

Ihr habt damit schon den wichtigsten Teil erledigt. Wie schon erwähnt, müsstet ihr auch noch das Formular 6167e ausfüllen, wenn ihr die Quellensteuer für mehr als eine Dividendenzahlung zurückverlangen wollt.

Das Formular ist im Grunde genommen aber nichts anderes als die Felder 3.7. bis 3.14. vom gerade eben ausgefüllten Formular. Füllt das ganze also genauso für all eure Dividendenzahlungen aus aber denkt daran, dass ihr nur die Quellensteuer für maximal 3 Jahre zurückwirkend zurückverlangen könnt. Für alle Zahlungen, die schon länger zurückliegen, könnt ihr die Quellensteuer nicht mehr zurückverlangen.

Schritt 3: Wohnsitz von Finanzamt bestätigen lassen

Hast du das Formular ausgefüllt, wirst du aufgefordert es auszudrucken und per Post an die finnische Steuerbehörde zu schicken. Zusätzlich sollst du aber auch noch eine sogenannte Ansässigkeitsbescheinigung mitliefern, mit der du nachweist, dass dein aktueller steuerlicher Wohnsitz in Deutschland ist.

Diese Ansässigkeitsbescheinigung bekommst du von deinem Finanzamt und anders als bei der Quellensteuer-Rückerstattung in der Schweiz oder in Italien gibt es dafür keinen Vordruck von der finnischen Finanzbehörde. D.h. ihr könnt direkt den Vordruck des deutschen Finanzamts benutzen, den ihr hier anfordern könnt.

Wenn ihr auf den Link geklickt habt, kommt ihr zum Formularcenter des deutschen Finanzamts und in der Suche oben könnt ihr entweder nach “Ansässigkeitsbescheinigung nach DBA” oder noch einfacher nach der Dokumentennummer “034450” suchen.

Füllt den Antrag aus und schickt ihn in zweifacher Ausfertigung (sehr wichtig) an das für euch zuständige Finanzamt. Welches Finanzamt für euch zuständig ist, könnt ihr ganz einfach auf eurem letzten Steuerbescheid nachlesen.

Als Text für das Anschreiben an euer Finanzamt könnt ihr gern den folgenden Text von mir verwenden.

Briefvorlage für das deutsche Finanzamt

[Dein Name]
[Deine Straße und Hausnummer]
[PLZ und Ort]
[Telefonnummer]
[E-Mail-Adresse]

Finanzamt [Name des zuständigen Finanzamts]
[Zu Händen des/der zuständigen Sachbearbeiters/in, falls bekannt]
[Adresse des Finanzamts]
[PLZ und Ort des Finanzamts]

[Ort, Datum]

Betreff: Bestätigung des Wohnsitzes für die finnische Steuerbehörde

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich an Sie, um eine Bestätigung meines steuerlichen Wohnsitzes in Deutschland für die finnische Steuerbehörde zu erhalten.

In Finnland wurde bei mir eine Quellensteuer einbehalten, die ich nun zurückfordern möchte. Um dies zu tun, muss ich gegenüber der finnischen Steuerbehörde meinen steuerlichen Wohnsitz in Deutschland nachweisen. Könnten Sie mir deswegen bitte eine Bestätigung meiner steuerlichen Ansässigkeit zusenden?

Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Unterstützung und stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

[Deine Unterschrift]

[Dein Name]

Schritt 4: Antrag abgeben

Habt ihr die oben genannten Nachweise, das ausgefüllte Formular und die Ansässigkeitsbescheinigung eures Finanzamtes, dann müsst ihr nur noch alles in einen Brief stecken und an die folgende Adresse schicken.

Finnish Tax Administration
PO Box 560
FI-00052
VERO FINLAND

Schritt 5: Auf eure Erstattung warten

Habt ihr alle vorherigen Schritte erledigt, dann müsst ihr nur noch auf eure Erstattung warten. Wie lange das dauert ist immer unterschiedlich und hängt von der Auslastung der finnischen Steuerbehörde ab. Ihr solltet euch aber auf eine sehr lange Wartezeit einstellen, da die Rückerstattung in der Regel über ein Jahr dauern kann.

Wieviel Quellensteuer auf eure Dividenden könnt ihr in Finnland zurückverlangen?

Erhaltet ihr eine Dividende für eine finnische Aktie, dann fällt darauf die finnische Quellensteuer in Höhe von 35% an. Zusätzlich müsst ihr in Deutschland aber auch noch die Abgeltungssteuer von 25% zuzüglich Solidaritätszuschlag plus eventuelle Kirchensteuer zahlen.

Weil diese Doppelbesteuerung ungerecht ist, hat Deutschland mit vielen Ländern ein Doppelbesteuerungsabkommen, das regelt, wie viel Steuern ihr maximal zahlen müsst.

Im Falle von Finnland regelt das Doppelbesteuerungsabkommen, dass ihr nur eine Quellensteuer von maximal 20% zahlen müsst. Da euch aber automatisch mit eurer Dividende 35% Quellensteuer abgezogen wurden, habt ihr somit ein Anrecht auf Erstattung der 15 Prozentpunkte zu viel gezahlte Quellensteuer.

Glücklicherweise arbeiten die finnische Steuerbehörde mit vielen deutschen Banken und Brokern zusammen, weswegen die meisten deutschen Banken direkt nur den reduzierten Quellensteuersatz von 20% abziehen und somit eine Rückerstattung der Quellensteuer nicht notwendig ist. Allerdings kostet diese Vorabbefreieung bei den meisten Banken auch etwas, weswegen ihr immer schauen müsst ob der manuelle Aufwand die zusätzlichen Kosten ausgleicht.

Das Vega einer Option


Der Schlüssel zum Erfolg im Optionshandel ist die Greeks einer Option zu verstehen und einer der wichtigsten Greeks ist dabei das Vega. Was sich hinter dem Vega einer Option verbirgt und wie ihr es in euren täglichen Optionshandel nutzen könnt, verrate ich euch in diesen Artikel.

💡Das Wichtigste in Kürze

  • Das Vega (auch Lambda, Tau oder Kappa genannt) einer Option gibt an, um wie viel sich der Preis der Option ändert, wenn die Volatilität des Underlyings um einen Prozentpunkt steigt oder fällt.
  • Bei einem Vega von 0,1 würde der Wert der Option um 0,1 EUR steigen, wenn sich die Volatilität des Underlyings um einen Prozentpunkt erhöht.
  • Long Call und Long Put Optionen haben immer ein positives Vega während Short Call und Short Put Optionen immer ein negatives Vega haben.
  • Das Vega einer Option wird im Wesentlichen durch den die Moneyness und die Restlaufzeit der Option beeinflusst.

Dieser Artikel behandelt das Vega einer Option im Detail. Wenn ihr gern einen allgemeineren Überblick über alle Griechen einer Optionen haben wollt, dann könnt ihr euch auch diesen Artikel von mir durchlesen.

Was ist das Vega einer Option?

Das Vega einer Option ist für viele Optionshändler einer der wichtigsten Greeks, da Änderungen der Volatilität einen extrem starken Einfluss auf den Wert der Option haben. Das Vega gibt an, um wie viel sich der Preis der Option ändert, wenn sich die implizite Volatilität um einen Prozentpunkt erhöht oder verringert.

🔥 Gut zu wissen

Die implizite Volatilität gibt die erwartete Schwankungsbreite des Underlying-Preises in der Zukunft an. Sie gibt Aufschluss darüber, wie turbulent oder ruhig der Markt das Underlying bis zum Verfall der Option einschätzt. Eine hohe implizite Volatilität deutet auf eine erwartete starke Preisschwankung hin, was zu höheren Optionspreisen führt. Umgekehrt führt eine niedrige implizite Volatilität zu günstigeren Optionspreisen, da geringere Schwankungen erwartet werden.

Die implizite Volatilität wird dabei aus den am Markt gehandelten Preisen für Optionen ermittelt und nicht zum Beispiel durch die historische Entwicklung des Underlyings. Deswegen ist diese Volatilität auch nur “impliziert”.

Wenn ihr euch jetzt wundert, warum ich explizit Prozentpunkt schreibe und nicht Prozent, dann lasst mich kurz den Unterschied erklären.

Wenn ich einen Anfangswert von 50% habe und dieser steigt um 10 Prozent, dann beträgt dieser Wert nun 55%. Wenn derselbe Wert allerdings um 10 Prozentpunkte steigt, dann beträgt er nun 60%.

Ein Prozentpunkt ist also die absolute Änderung des anfänglichen Prozentwerts und Prozent beschreibt die prozentuale Änderung des Prozentwerts. Wenn die Volatilität also von 13% um 3 Prozentpunkte steigt, dann beträgt sie danach 16%. Dieser kleine, aber feine Unterschied ist extrem wichtig, um das Prinzip des Vegas zu verstehen.

Das Vega einer Option wird nicht direkt durch dessen Delta oder Gamma beeinflusst bzw. kann sogar auch unabhängig von den zwei Greeks sein. Je nach Optionsstrategie kann eine Optionsposition Delta oder Gamma Neutral sein und trotzdem ein positives oder negatives Vega haben.

Bei welchen Optionsstrategien das der Fall ist, könnt ihr in diesem Artikel von mir nachlesen oder findet ihr auch auf meinen Optionsstrategien Cheat Sheet, dass ihr hier gratis herunterladen könnt.

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Anders als zum Beispiel das Gamma oder das Theta einer Option unterscheidet sich das Vega je nachdem ob man Käufer oder Verkäufer der Option ist. Es gilt dabei immer

  • Long Calls und Puts haben ein positives Vega.
  • Short Calls und Puts haben ein negatives Vega.

Dieser Zusammenhang bedeutet für dich als Händler, dass ein Optionskäufer es bevorzugt, wenn die Volatilität zum Kaufzeitpunkt niedrig ist und dann steigt, während ein Optionsverkäufer es bevorzugt, wenn die Volatilität zum Verkaufszeitpunkt hoch ist und dann fällt.

Kleiner Fun Fact zum Vega. Vega ist gar kein griechischer Buchstabe, sondern nur eine Wortneuschöpfung aus dem lateinischen, damit es ähnlich klingt wie die anderen Griechen. Ursprünglich hieß das Vega deswegen auch Tau, Lambda oder Kappa.

Die Berechnung des Vegas einer Option

Um das Vega einer Option zu berechnen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Die korrekte Variante ist, dass man das Vega mithilfe eines Optionspreismodells berechnet und die weniger komplizierte Variante ist die Berechnung mithilfe von Marktdaten. Ich erkläre euch gleich beide Varianten etwas genauer, allerdings will ich an dieser Stelle auch hinweisen, dass es in aller Regel gar nicht notwendig ist, dass ihr das Vega einer Option selbst berechnet, weil ihr diese Information auch online auf verschiedenen Webseiten einsehen könnt oder einfach mithilfe meines Optionspreisrechners selbst berechnen könnt bzw. ein guter Broker euch die Information auch immer bereitstellt.

Ich nutze für den Optionshandel zum Beispiel den Broker Estably (bis vor kurzem noch unter „Banx Broker“ bekannt) und dort wird das Vega als Standardinformation bei jeder Option direkt mit angezeigt. D.h. noch bevor ich überhaupt eine Option kaufe oder verkaufe, erhalte ich alle Informationen direkt von meinem Broker, die ich benötige.

Das Vega wird bei eurem Broker dabei in der sogenannten Option Chain angezeigt. Dort findet ihr alle Call und Put Optionen geordnet nach dem jeweiligen Strike Preis für eine bestimmte Laufzeit. Neben dem Preis für jede Option werden in der Option Chain aber auch alle Greeks inklusive dem Vega angezeigt. Hier mal ein Screenshot, wie das ganze bei Estably aussieht.

Das Bild zeigt eine beispielhafte Option Chain und welche Informationen darin bereitgestellt werden. Hervorgehoben ist der Bereich, aus dem man das Vega von Put und Call Optionen sehen kann.

Wenn ihr auch Optionen handeln möchtet, dann kann ich euch Estably wirklich nur empfehlen. Im Hintergrund nutzt Estably Interactive Brokers was ein Tool ist, das auch von Profis genutzt wird. Entsprechend bekommt ihr dort alle Informationen, die für den Optionshandel notwendig sind und könnt euch auch alles so individuell einrichten, wie ihr möchtet.

Wenn ihr ein Depot bei Estably eröffnen wollt, dann könnt ihr das über diesen Link machen*. Das gibt euch Zugriff auf ein wirklich tolles Trading Tool, einen günstigen Broker und ihr unterstützt gleichzeitig noch meine Arbeit, weil ich bei einer Depoteröffnung eine kleine Gebühr von Estably bekomme (ohne, dass das ganze für euch teurer wird). (Hier den Werbetext einfügen, der auf den Rabatt hinweißt)

Wenn ihr bei der Eröffnung eures Depots den Gutscheincode “aktienbaum” eingebt, bekommt ihr sogar günstigere Handelskonditionen und könnt dadurch US-Optionen für 3 USD anstatt 3,50 USD handeln und deutsche Optionen für 1,80 EUR anstatt 2 EUR. Ein kleines Geschenk für euch, das ich mit Estably vereinbaren konnte.

Aber zurück zum Thema. Auch wenn ihr das Vega einer Option selbst nicht berechnen müsst, ist es dennoch ganz gut zu wissen, wie es berechnet wird, damit ihr besser verstehen könnt wie sich das Vega einer Option verändert je nachdem welche Marktveränderungen eintreten.

Mithilfe eines Optionspreismodells

Grundsätzlich gibt es verschiedene mathematische Modelle zur Preisberechnung von Optionen, allerdings hat sich in der Praxis das sogenannte „Black-Scholes-Modell“ durchgesetzt, dass nach den beiden US-Amerikaner Fischer Black und Myron Scholes benannt wurde, die dieses Modell 1973 veröffentlichten.

🔥 Gut zu wissen

Während das Black-Scholes-Modell nach Fischer Black und Myron Scholes benannt ist, spielte Robert C. Merton eine ebenso entscheidende Rolle in der Entwicklung dieses bahnbrechenden Ansatzes zur Optionspreisbewertung. Merton, der zeitgleich an ähnlichen Gleichungen arbeitete, erweiterte das Modell um eine dynamische Komponente, die es ermöglicht, den zeitlichen Verfall einer Option – später bekannt als Theta – zu berechnen.

Trotz seines wesentlichen Beitrags wird Mertons Name oft übersehen, wenn es um das Black-Scholes Modell geht. Er erhielt jedoch gemeinsam mit Scholes 1997 für ihre bahnbrechende Arbeit den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften, während Black, der 1995 verstarb, diesen postum nicht erhalten konnte.

Das besondere am Black-Scholes Modell ist, dass es ermöglichte, die Preisberechnung einer Option auf eine mehr oder weniger einfache mathematische Formel herunterzubrechen, die es jedem Händler mit einem Taschenrechner ermöglichte schnell und zügig eine Option zu preisen.

Die mathematische Formel besitzt nun verschiedene Variablen und diese Variablen bzw. deren Ableitungen (entschuldigt bitte, wenn es jetzt zu mathematisch wird, aber eine Ableitung ist nichts anderes als die Frage „Um wieviel ändert sich Wert X, wenn sich Wert Y um 1 erhöht oder verringert“) wurden durch Black und Scholes in ihrer Formel durch griechische Buchstaben dargestellt.

Genau diese Variablen und Ableitungen sind nun das, was die Griechen bzw. Greeks repräsentieren und das ist der Grund warum man diese Kennzahlen als „Die Griechen“ bezeichnet.

Das Vega ist dabei die erste Ableitung des Black-Scholes Modells nach der Volatilität des Underlyings weswegen das Vega auch angibt, um wie viel sich der Preis der Option ändert, wenn sich die Volatilität des Underlyings um einen Prozentpunkt erhöht oder verringert.

Die Formel bzw. besser gesagt Formeln für das Black-Scholes Modell sind relativ komplex und ich möchte hier auch nicht zu sehr ins Detail gehen, weswegen ich einfach auf Wikipedia verweisen würde, wenn ihr gern mehr dazu erfahren wollt.

Mithilfe von Marktbeobachtungen

Man kann das Vega aber auch grob schätzen, indem man einfach am Markt die Preise einer Option beobachtet und schaut, wie der Preis der Option auf kleine Änderungen der Volatilität reagiert.

Ihr benötigt dazu einfach nur zwei unterschiedliche Volatilitäten des selben Underlyings und schaut dann wie bei beiden Volatilitäten der Preis der Option war. Bildet mit diesem Wissen dann einfach die Differenz zwischen den beiden Optionspreisen und der Volatilität des Underlyings und teilt dann die Differenz des Optionspreises durch die Differenz der Volatilität.

Das Ergebnis ist das Vega, allerdings solltet ihr diese Methode nur bei kleinen Änderungen der Volatilität des Underlyings verwenden, weil ihr bei zu großen Änderungen ansonsten zu große Abweichungen zum tatsächlichen Vega bekommt. Nutzt also nur Differenzen von wenigen Prozentpunkten.

Der Zusammenhang des Vega mit anderen Markteinflüssen

Moneyness

Das Vega einer Option hängt stark von deren Moneyness ab. Also ob sich die Option im Geld, am Geld oder außerhalb des Geldes befindet.

🔥 Gut zu wissen

Die „Moneyness“ einer Option gibt an, wie nah der Strikepreis der Option am aktuellen Marktpreis des Underlyings liegt. Für Call Optionen gibt es drei Moneyness-Zustände, die eine Option haben kann (bei Put ebenso, allerdings ist die Beziehung zwischen Marktpreis und Strikepreis genau entgegengesetzt):

  • Im Geld (In the Money – ITM): wenn der aktuelle Marktpreis über dem Strikepreis liegt
  • Am Geld (At the Money – ATM): wenn der aktuelle Marktpreis nahe am Strikepreis liegt
  • Aus dem Geld (Out of the Money – OTM): wenn der aktuelle Marktpreis unter dem Strikepreis liegt

Das Vega einer Option ist dabei umso höher, je näher sich die Option am Geld befindet. Änderungen der Volatilität des Underlyings haben somit also den größten Einfluss – absolut betrachtet – auf ATM Optionen.

Das macht auch Sinn, weil Optionen, die sich tief im oder außerhalb des Geldes befinden, nicht wirklich von der Volatilität beeinflusst werden. Das einzige, was für tief ITM Optionen zählt, ist die Veränderung des Underlingypreises und bei tief OTM Optionen, passiert ohnehin nicht viel, weil der Wert der Option schon so gut wie null ist.

Ihr könnt diesen Zusammenhang sehr gut in der folgenden Grafik erkennen.

Ich möchte dabei aber hervorheben, dass sich das nur auf die absolute Wertänderung der Option bezieht. Betrachtet man die relative Wertänderung (also in Prozent) der Option durch Änderungen der Volatilität, dann ist diese am höchsten für OTM Optionen.

Wollt ihr also mithilfe von relativen Änderungen der Volatilität eine maximale Rendite erzielen, dann ist das eher mit OTM als mit ATM Optionen möglich.

Restlaufzeit

Grundsätzlich gilt , dass länger laufende Optionen ein höheres Vega haben als kürzer laufende Optionen. Stellt euch dafür einfach die Extremsituation vor, dass eine Option nur noch eine Restlaufzeit von einem Tag hat. In dem Fall hat eine Änderung der Volatilität des Underlyings nur einen sehr geringen Einfluss auf die Option, weil aufgrund der kurzen Laufzeit ohnehin nicht mehr viel bei der Option bzw. dem Underlying passieren kann.

Hat eine Option aber eine längere Laufzeit, dann hat eine Änderung der Volatilität aber durchaus einen Einfluss, weil die Option in diesem Fall viel mehr Zeit hat, durch die höheren oder niedrigen Marktbewegungen des Underlyings beeinflusst zu werden.

Am besten könnt ihr diesen Zusammenhang in der folgenden Grafik sehen.

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Das Volatility Skew: Erklärung und Handelsstrategie


Zugegeben, wer mit Optionen handeln will, der muss nicht gleich von Anfang an jedes Detail verstehen. Aber wenn ihr die Preisbestimmung von Optionen besser verstehen und auch komplexere Handelsstrategien erlernen wollt, dann führt euch kein Weg am Volatility Skew vorbei. In diesem Artikel möchte ich euch erklären, was dieses Skew eigentlich ist, wie es zustande kommt und wie ihr es nutzen könnt, um sehr gute Trading-Chancen zu erkennen.

💡Das Wichtigste in Kürze

  • Als Volatility Skew oder auch Volatilitäts-Smile beschreibt man das Phänomen, dass Optionen auf dasselbe Underlying und bei gleicher Laufzeit je nach Strike Preis eine unterschiedliche implizite Volatilität haben.
  • Optionen, die am Geld liegen, haben tendenziell eine niedrigere implizite Volatilität als im oder außerhalb des Geldes liegende Optionen.
  • Das Volatility Skew gibt Auskunft darüber, welche Optionen aktuell besonders teuer bzw. billig im Vergleich zum historischen Durchschnitt sind.
  • Grafisch sieht dieser Zusammenhang wie ein schiefes (engl. skewed) Lächeln aus, woher sich der Name ableitet.

Was ist das Volatility Skew?

Das Volatility Skew (engl. für “schiefe Volatilität”) bezeichnet das Phänomen, dass Optionen auf dasselbe Underlying und bei selber Restlaufzeit eine unterschiedliche implizite Volatilität aufweisen in Abhängigkeit vom Strike Preis der Optionen.

🔥 Gut zu wissen

Die implizite Volatilität gibt die erwartete Schwankungsbreite des Underlying-Preises in der Zukunft an. Sie gibt Aufschluss darüber, wie turbulent oder ruhig der Markt das Underlying bis zum Verfall der Option einschätzt. Eine hohe implizite Volatilität deutet auf eine erwartete starke Preisschwankung hin, was zu höheren Optionspreisen führt. Umgekehrt führt eine niedrige implizite Volatilität zu günstigeren Optionspreisen, da geringere Schwankungen erwartet werden.

Die implizite Volatilität wird dabei aus den am Markt gehandelten Preisen für Optionen ermittelt und nicht zum Beispiel durch die historische Entwicklung des Underlyings. Deswegen ist diese Volatilität auch nur “impliziert”.

Das macht in der Theorie erst einmal nicht wirklich Sinn. Nehmt dafür einfach eine Optionen auf Apple. Die Aktie von Apple sollte bei einer bestimmten Laufzeit doch immer das selbe Risiko haben, oder? Es sollte für das Risiko der Apple Aktie also keine Rolle spielen, ob ich einen Put oder einen Call kaufe oder ob die Option im Geld oder aus dem Geld ist.

In der Praxis ist genau das aber nicht der Fall. Hier verwenden Optionshändler durchaus eine unterschiedliche implizite Volatilität bzw. ein unterschiedliches Risiko für die Apple Aktie je nachdem ob sie eine ITM oder OTM Option kaufen bzw. verkaufen. Sehr gut könnt ihr das am folgenden Beispiel von GME sehen.

Ein beispielhafter Skew-Verlauf der Optionen für GME.

Die obere Grafik zeigt exemplarisch, wie die implizite Volatilität von Optionen desselben Underlyings sich bei unterschiedlichen Strikes verändert. Während die implizite Volatilität für die GME Aktie bei einer Laufzeit bis November bei einem Strike von circa 175 lediglich rund 90% beträgt, liegt sie bei einem Strike von 300 bereits bei 150%.

Das mag für euch vielleicht etwas nichtssagend aussehen, aber Profis können anhand des Skews viel über das Underlying und die Erwartungen des Marktes ablesen.

Damit ihr das auch könnt und damit ihr auch besser versteht, wie Option vom Markt gepreist werden, müssen wir allerdings erst ein wenig über die Basics reden. Übrigens wenn ihr auch die Basics von Optionen noch einmal erklärt haben wollt, dann solltet ihr euch unbedingt meinen Anfänger-Guide für Optionen durchlesen.

Der Ursprung des Volatility Skews

Wie schon erwähnt, sollte die implizite Volatilität eines Underlyings eigentlich immer gleich sein. Zumindest wenn man sich die unterschiedlichen theoretischen Optionspreismodelle anschaut. Ich selbst nutze zum Beispiel auch eine konstante implizite Volatilität für meinen Optionspreisrechner, den ihr übrigens hier finden könnt.

In der Praxis verlangen Optionshändler aber vor allem für Put Optionen relativ betrachtet höhere Preise und für Call Optionen relativ betrachtet niedrigere Preise, was dazu führt, dass Put und Call Optionen unterschiedliche implizite Volatilitäten für das selbe Underlying und der selben Restlaufzeit haben, was schlussendlich zu der schiefe bzw. dem Skew der Volatilität führt.

Warum Optionshändler so vorgehen, hat im Wesentlichen zwei Gründe.

Die ungleiche Verteilung von Risiken

Gerade Anfänger haben die Vorstellung, dass der Aktienmarkt ein wenig wie ein Casino ist. An manchen Tagen geht der Kurs nach oben, an manchen nach unten und im Durchschnitt landet man ungefähr bei null.

Klingt eher nach Stammtischniveau dabei ist das gar nicht so weit entfernt von der frühen Vorstellung über durchschnittliche Aktienrenditen. Lange Zeit ging man nämlich davon aus, dass die Renditen von Aktien normalverteilt sind. Das ist ein mathematischer Ausdruck, der vielleicht nicht jedem von euch geläufig ist, weswegen ich es euch mit der unten stehenden Grafik erklären möchte.

Die X-Achse zeigt die Höhe der Tagesrendite von Aktien und die Y-Achse zeigt, wie wahrscheinlich diese Rendite ist. Man erkennt dabei zuerst einmal, dass negative Renditen genauso häufig vorkommen wie positive Rendite. Man erkennt aber auch, dass sehr hohe Kursänderungen (linke und rechte Seite) eher selten vorkommen, während geringere Kursschwankungen (mittlerer Bereich) eher häufiger vorkommen.

Das ist jetzt erst einmal nicht absolut realitätsfern. Eine Aktie macht in der Regel selten einen Sprung von +10% oder -10% aber dafür extrem häufig eine Änderung von +0,5% oder -0,5%. Aber spiegelt diese Verteilung der Rendite von Aktien wirklich die Realität wider?

Nicht wirklich, weswegen diese Grafik auch mittlerweile weder in der Wissenschaft noch in der Praxis verwendet wird.

Vielleicht habt ihr schon einmal den Spruch gehört, dass Aktien sich nach oben wie eine Rolltreppe bewegen und nach unten wie ein Fahrstuhl. Was sagt uns dieser Spruch? Das Aktien in aller Regel sich nur langsam nach oben bewegen aber dafür schnell nach unten.

Aufgrund dieser Tatsache sind die Renditen von Aktien auch nicht normalverteilt wie in der oberen Grafik, sondern die Verteilung sieht eher wie in dieser Grafik aus.

Wie ihr in der Grafik erkennen könnt, sind die häufigsten Bewegungen von Aktien kleine Kurszuwächse und Kursrückgänge. Allerdings passieren starke Kurssprünge nach oben nicht so häufig wie starke Kursbewegungen nach unten.

Was können wir aus dieser Grafik also entnehmen?

  1. Die häufigste Kursbewegung einer Aktie ist eine leichte Aufwärtsbewegung.
  2. Starke Kursrückgänge passieren wesentlich häufiger als starke Kurszuwächse.

In der Mathematik sagt man auch, dass diese Verteilung schief (engl. skewed) ist, weil die Verteilung zu einer Seite besonders geneigt ist.

Wenn wir also wissen, wie die Renditen von Aktien verteilt sind, was sagt uns das nun aber über die Preise von Call und Put Optionen?

Puts sollten in diesem Fall immer teurer als Calls sein, weil das Risiko, dass es stark nach unten geht (und der Put somit in die ITM Zone gelangt) höher ist als dass es stark nach oben geht (und der Call somit in die ITM Zone gelangt).

Stellt euch einfach eine Aktie vor, die gerade bei 100 EUR steht. Ein Put mit Strike 90 würde in diesem Fall vielleicht 10 EUR kosten, während ein Call mit Strike 110 lediglich 5 EUR kostet. In beiden Fällen müsste sich die Aktie um 10 EUR bewegen, damit der Put oder der Call sich ins Geld (ITM) bewegen würde. Da so eine Bewegung aber bei Puts häufiger vorkommt als bei Calls, sind Puts in der Regel teurer als Calls.

Genau dieses Preisungleichgewicht führt nun zu unterschiedlichen implizititen Volatilitäten bei Optionen mit dem selben Underlying und der selben Restlaufzeit aber es gibt noch einen weiteren Grund.

Das typische Risikoverhalten von Marktteilnehmern

Bis auf wenige Ausnahmen sind die meisten institutionellen Investoren am Markt (also die, die wirklich große Mengen an Geld bewegen) long Aktien. Also sie investieren ihr Geld so, dass sie dann Gewinn machen, wenn der Aktienmarkt steigt.

Um ihre Portfolios abzusichern, kaufen diese Investoren vermehrt Put Optionen und um die Kosten dafür ein wenig zu reduzieren, verkaufen sie gleichzeitig Call Optionen (eine sogenannte Collar-Strategie. Wer gern mehr darüber erfahren möchte, dem empfehle ich meinen Artikel über die besten Hedgingstrategien.).

Somit werden Puts wesentlich häufiger gekauft als Calls und Calls werden häufiger verkauft als Puts. Und wie immer hat ein höheres Angebot (vermehrter Verkauf der Calls) und eine höhere Nachfrage (vermehrter Kauf der Puts) einen Einfluss auf den Preis.

D.h. Puts, die ohnehin schon teurer sind als Calls, werden hierdurch noch teurer gemacht und Calls, die ohnehin schon günstiger als Calls sind, werden hierdurch noch günstiger gemacht.

Ein Beispiel aus der Praxis

Schauen wir uns das Volatility Skew am besten an einem Beispiel an. In der Grafik könnt ihr das Volatility Skew der Snowflake Aktie zum 03.11.21 mit Laufzeit Januar 2022 sehen. Mit viel Phantasie kann man das schiefe Lächeln (auch bekannt als Volatility Smile) schon erkennen.

Das Volatility Skew der Optionen von Snowflake.

An der X-Achse sind die verschiedenen Strikes zu sehen und an der Y-Achse wird die implizite Volatilität der jeweiligen Optionen dargestellt. Aufgrund der oben beschriebenen Tatsache, dass am Markt unter dem aktuellen Strike eher Puts gekauft werden und über dem aktuellen Strike Calls verkauft werden, kann man die Grafik auch ein klein wenig anders deuten.

Auf der linken Seite befinden sich sich Out-of-the-money (OTM) Puts, in der Mitte befinden sich At-the-money (ATM) Optionen und auf der rechten Seite befinden sich OTM Calls (manche Datenanbieter zeigen die Grafik auch genau andersherum).

Die Grafik macht also schnell deutlich, dass die implizite Volatilität am Markt für Puts größer ist als für Calls. Das heißt der Markt geht eher von einem höheren Risiko nach unten als nach oben aus (ein sogenanntes „Put Skew“). Das ist auch die übliche Skew-Form für Aktien.

Das muss aber nicht immer der Fall sein. Besonders bei den momentan sehr beliebten Meme-Stocks, die in kürzester Zeit um 100% oder mehr steigen, sieht das Skew in der Regel genau anders aus.

Das Volatility Skew für GME zeigt, dass der Markt eher von stark steigenden Preisen ausgeht als von stark fallenden Preisen.

Das Volatility Skew für GME zeigt, dass der Markt eher von stark steigenden Preisen ausgeht als von stark fallenden Preisen.

Das macht auch intuitiv viel Sinn, denn bei solchen Aktien ist das Risiko, dass der Kurs wieder nach unten geht, zuerst relativ gering. Es ist eher viel wahrscheinlicher, dass die Aktie noch weiter steigt. Entsprechend könnt ihr in der oberen Grafik auch den Skew Verlauf von GME sehen und das die implizite Volatilität hier auf der Call-Seite viel höher ist als auf der Put-Seite.

Formen des Volatility Skews

Mit den oben genannten Beispielen, habe ich euch bereits zwei verschiedene Formen des Volatility Skews gezeigt aber insgesamt unterscheidet man sogar in vier unterschiedliche Formen.

Das Volatility Smile

Das Volatility Smile (engl. für “Volatilitäts-Lächeln”), liegt vor, wenn die implizite Volatilität eine U-förmige Kurve über verschiedene Strikepreise aufweist, was auf eine Marktannahme von potenziellen großen Preisbewegungen in beide Richtungen hinweist. Dieses Muster ist typisch für Zeiten hoher Unsicherheit, wo die Risiken symmetrisch verteilt sind, und zeigt, dass sowohl Calls als auch Puts „aus dem Geld“ mit einer höheren Prämie bewertet werden aufgrund der erwarteten Volatilität.

Der Forward Skew

Bei einem Forward Skew steigt die implizite Volatilität mit dem Strikepreis an, was besonders bei Rohstoffen wie Öl beobachtet wird. Es reflektiert die Erwartung, dass zukünftige Preiserhöhungen wahrscheinlicher sind, oft aufgrund von Angebotsengpässen oder geopolitischen Faktoren, und zeigt eine asymmetrische Risikowahrnehmung mit Blick auf Preisanstiege.

Der Reverse Skew

Bei einem Reverse Skew ist die implizite Volatilität für aus dem Geld liegende Optionen höher als für am Geld oder im Geld liegende Optionen. Es signalisiert die Markterwartung größerer Bewegungen nach unten als nach oben, oft gesehen bei Aktien oder Indizes, und deutet darauf hin, dass der Markt eher negative Preisentwicklungen erwartet.

Das Volatility Frown

Das Volatility Frown (engl. für “Volatilitäts-Stirnrunzeln”) ist ein umgekehrtes Volatility Smile. Es gibt an, dass der Markt höhere Risiken um den aktuellen Marktpreis erwartet aber dafür weniger Risiko für größere Preisbewegungen nach oben oder unten.

Wo könnt ihr die Skew Daten finden?

Wenn ihr euch zukünftig die Skew Daten für eure Optionen ansehen wollt, dann benötigt ihr einen Broker, der euch solche Daten liefert.

Ich nutze für den Optionshandel zum Beispiel den Broker Estably (bis vor kurzem noch unter „Banx Broker“ bekannt) und kann dort die Skew Daten zu allen Optionen jederzeit einfach auf deren Handelsplattform einsehen.

Wenn ihr das auch haben möchtet, dann kann ich euch Estably wirklich nur empfehlen. Im Hintergrund nutzt Estably Interactive Brokers was ein Tool ist, das auch von Profis genutzt wird. Entsprechend bekommt ihr dort alle Informationen, die für den Optionshandel notwendig sind und könnt euch auch alles so individuell einrichten, wie ihr möchtet.

Wenn ihr ein Depot bei Estably eröffnen wollt, dann könnt ihr das über diesen Link machen*. Das gibt euch Zugriff auf ein wirklich tolles Trading Tool, einen günstigen Broker und ihr unterstützt gleichzeitig noch meine Arbeit, weil ich bei einer Depoteröffnung eine kleine Gebühr von Estably bekomme (ohne, dass das ganze für euch teurer wird).

Wenn ihr bei der Eröffnung eures Depots den Gutscheincode “aktienbaum” eingebt, bekommt ihr sogar günstigere Handelskonditionen und könnt dadurch US-Optionen für 3 USD anstatt 3,50 USD handeln und deutsche Optionen für 1,80 EUR anstatt 2 EUR. Ein kleines Geschenk für euch, das ich mit Estably vereinbaren konnte.

Wie kann man das Volatility Skew einer Option zum Handeln nutzen?

Um das Skew einer Option zu handeln, gibt es diverse Strategien. Ich möchte euch allerdings nur die bekannteste bzw. geläufigste Methode vorstellen, um die Dinge nicht zu kompliziert zu machen.

Alles was wir dazu benötigen, ist den zeitlichen Verlauf des Skews auf ein spezielles Underlying. In der Grafik unten könnt ihr zum Beispiel den Skew auf Tesla mit 30 Tagen Restlaufzeit sehen.

Der Skew Verlauf von Tesla Optionen mit 30 Tagen Restlaufzeit. Erstellt mit Predicting Alpha.

Die Grafik müsst ihr dabei so verstehen, dass umso höher der Skew Wert ist, desto mehr Put-Skew haben die Optionen (also die implizite Volatilität von Put-Optionen ist viel höher als von Call-Optionen). Umso niedriger der Graph ist, desto mehr Call-Skew gibt es und ein Wert von Null bedeutet einfach, dass es gar kein Skew gibt und Calls und Puts dieselbe implizite Volatilität aufweisen.

Wir sehen dabei, dass im Graph der Oktober 2021 extrem hoch war. Solche starken Anstiege des Skews sind eher die Seltenheit und es ist sehr wahrscheinlich, dass sich das Skew darauf bald wieder auf ein übliches Niveau bewegt.

Wir könnten in diesem Fall also einen Risk Reversal Trade machen. D.h. wir gehen davon aus, dass die Volatilität von Puts bald im Verhältnis zu den Call-Optionen desselben Underlyings abnehmen wird bzw. die implizite Volatilität von Calls steigen wird.

Die implizite Volatilität einer Option hat immer eine direkte Beziehung zum Preis der Option. D.h. steigt die Vola, steigt der Preis der Option und fällt die Vola, fällt der Preis der Option (wem das nicht direkt klar ist, der sollte sich unbedingt den Abschnitt zum „Vega“ in meinem Artikel über die Greeks von Optionen durchlesen).

Im Falle eines Risk Reversals, würden wir also davon ausgehen, dass die Preise von Puts bald fallen dürften und die Preise von Calls steigen sollten. Wir würden also Puts verkaufen und Calls kaufen (quasi ein Reverse Collar bzw. auch bekannt als ein Long Risk Reversal).

Um derartige Trades zu finden, kann man Aktien nach einem hohen Skew Rank suchen aber das erfordert schon einen guten Datenanbieter, der solche Zahlen liefert, was in der Regel sehr teuer ist. Wenn ihr aber Zugang zu solchen Daten habt, dann sucht ihr euch einfach ein entsprechendes Underlying mit hohem Skew Rank Wert und schaut euch dann an, bei welcher Laufzeit der Optionen der Skew Wert am höchsten ist im Vergleich zum üblichen Skew-Niveau.

Natürlich solltet ihr jetzt nicht blindlings Puts verkaufen und Calls kaufen, sondern zuerst prüfen, warum es so einen hohen Anstieg gab. Wenn ihr dafür keine wichtigen Gründe findet oder ihr denkt, dass der Markt momentan ein wenig übertreibt, dann könnte es in diesem Fall extrem lukrativ sein einen Risk Reversal Trade zu machen. Aber bitte beachtet immer, dass ihr euch selbst ein genaues Bild von den Aktien und Optionen machen müsst. Handelt nicht einfach wild Strategien, ohne sie genau zu verstehen.

* Das ist ein Werbe- oder Affiliate-Link. Wenn du über diesen Link einkaufst oder einen Vertrag abschließt, bekommen wir von einigen Anbietern eine Vergütung. Für dich ändert sich dabei nichts am Preis. Mit deinem Klick unterstützt du unser Projekt. Herzlichen Dank für deine Unterstützung!

So bekommst du die Quellensteuer aus Schweden zurück!


Als Dividendeninvestor ist Diversifikation essentiell. Die Streuung über verschiedene Länder und Branchen hinweg verringert das Risiko eures gesamten Portfolios. In diesem Kontext ist auch Schweden interessant – ein Land, bekannt für starke Unternehmen wie Volvo, Ericsson oder H&M. Ein wichtiger Aspekt, der aber oft übersehen wird, ist die schwedische Quellensteuer auf Dividenden. Wenn ihr Dividenden aus schwedischen Aktien erhaltet, wird darauf eine Quellensteuer erhoben aber es gibt gute Nachrichten: Ihr könnt unter bestimmten Bedingungen eine Rückerstattung eines Teils der Quellensteuer beantragen. Im Folgenden erkläre ich, wie dieser Prozess funktioniert und welche Schritte dafür notwendig sind.

👉 So musst du vorgehen

  • Besorge dir von deiner Bank einen Nachweis über den Erhalt der Dividende. Dazu reicht in der Regel eine Dividendenabrechnung aus.
  • Fülle das offizielle Rückerstattungsformular aus, das auf der Website der schwedischen Steuerbehörde zu finden ist.
  • Schicke das Formular an das für dich in Deutschland zuständige Finanzamt, um dir deinen Wohnsitz bestätigen zu lassen.
  • Sende das vollständige Formular an die schwedische Steuerbehörde und warte auf die Rückerstattung der zu viel gezahlten Quellensteuer.

Diese Anleitung ist allerdings nur eine extreme Kurzfassung aller Schritte, die ihr unternehmen müsst, um Teile eurer in Schweden gezahlten Quellensteuer auf eure Dividenden wieder zurückzubekommen. Was ihr genau machen müsst, erfahrt ihr im folgenden Abschnitt.

Bitte beachtet aber, dass viele Banken und Broker in Deutschland ermöglichen, dass euch von vornherein nur die maximale Quellensteuer von 15% abgezogen wird. Diese Ableitung ist also nur für den Fall, dass euch mit eurer Dividendenzahlung eine Quellensteuer von 30% abgezogen wurde.

Schritt-für-Schritt Anleitung

Schritt 1: Nachweise besorgen

Um eure in Schweden zu viel gezahlte Quellensteuer wieder zurückerstattet zu bekommen, müsst ihr der schwedischen Steuerbehörde nachweisen, dass ihr auch wirklich schwedische Dividenden erhalten habt. Interessanterweise ist die schwedische Steuerbehörde bei der Wahl der Nachweise allerdings relativ flexibel. Es wird einfach nur verlangt, dass ihr nachweisen sollt, dass ihr die Dividendenzahlung, auf die Quellensteuer anfiel, auch wirklich erhalten habt.

Ich habe für meine Rückerstattung deswegen immer nur die Dividendenabrechnungen der Comdirect benutzt und damit gab es nie Probleme. Die Abrechnungen sind dabei sogar auch nur auf deutsch verfügbar aber auch das war nie ein Problem.

Ob jede Dividendenabrechnung funktioniert, kann ich euch nicht versprechen also haltet euch bereit, dass ihr evtl. zusätzliche Nachweise nachschicken müsst.

Schritt 2: Formular ausfüllen

Habt ihr die Nachweise für all eure Dividendenzahlungen vorliegen, müsst ihr nun ein Formular der schwedischen Steuerbehörde ausfüllen. Ihr findet das Formular hier. Wählt dazu einfach “Icke ifyllnadsbar pdf för utskrift” und klickt auf “Ladda ner blankett.

Es handelt sich bei dem Formular lediglich um eine PDF, die ihr euch ausdrucken müsst und dann händisch ausfüllen könnt.

Weil das Ausfüllen solcher Formulare ohnehin häufig viele Fragen aufwirft und ihr das ganze hier dann auch noch auf englisch machen müsst, habe ich euch deswegen eine detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitung erstellt, damit ihr genau wisst, was ihr wo eintragen müsst.

Zuerst müsst ihr auf dem Dokument das aktuelle Datum eintragen sowie eure allgemeinen Daten wie Name und Adresse. Die Telefonnummer und Emailadresse sind grundsätzlich nicht notwendig einzutragen aber ich empfehle es dennoch immer mit anzugeben im Falle von Rückfragen.

Der ganze Rückerstattungsprozess dauert ohnehin lange genug und ihr wollt es sicherlich nicht künstlich in die Länge ziehen, weil euch bei jeder Kommunikation mit der schwedischen Steuerbehörde erst einmal ein Brief geschickt werden muss.

Wo ihr all die Daten eingeben müsst, könnt ihr in dem folgenden Bild sehen, wo ich euch genau zeige, wie der erste Teil des Antrags ausgefüllt werden muss.

Ihr müsst bei der ersten Frage auch noch ein Kreuz bei „Ja“ setzen, womit ihr bestätigt, dass ihr zum Zeitpunkt der Dividendenausschüttung in Deutschland (bzw. der von euch genannten Adresse) gewohnt habt.

Ist das alles erledigt, könnt ihr zum nächsten Teil übergehen.

Im nächsten Abschnitt müsst ihr weitere Fragen beantworten. Bei der ersten Frage geht es darum, ob ihr zum Zeitpunkt der Dividendenausschüttung auch der Eigentümer der Aktien wart. Das sollte in der Regel der Fall gewesen sein, also kreuzt hier bei „Ja/Yes“ an.

„Ney/No“ müsstet ihr ankreuzen, wenn ihr die Dividende erhalten habt, während ihr die Aktien zum Beispiel leerverkauft habt. Trifft das nicht auf euch zu, bleibt also bei „Yes“.

Für die zweite Frage müsst ihr beantworten, ob die Dividende im Rahmen einer unternehmerischen Tätigkeit in Schweden erhalten wurde. Also wenn ihr zwar in Deutschland gewohnt habt euch aber ein schwedisches Unternehmen gehört, über das ihr die Aktien gehalten habt. Trifft das nicht auf euch zu, könnt ihr die beiden Kreuze bei „No“ setzen.

Den unteren Teil auf dieser Seite könnt ihr ignorieren, da er nur für Unternehmen relevant ist.

Jetzt kommen wir zum sicherlich wichtigsten Teil. Zu erst müsst ihr jetzt eure Kontodetails eingeben für das Konto, auf das ihr die zu viel gezahlte Quellensteuer zurückerstattet haben möchtet. Wo ihr dabei was eintragen müsst, habe ich auf dem folgenden Bild eingetragen.

Zusätzlich müsst ihr ganz oben auch noch ein Kreuz bei „EUR“ setzen, weil ihr damit angebt, dass die Rückerstattung an euch in Euro ausgezahlt werden soll.

In den unteren Teil müsst ihr nun angeben für welche schwedischen Aktien ihr eine Dividende erhalten habt, Quellensteuer gezahlt habt und wieviel Quellensteuer ihr zurückverlangen wollt.

Leider müsst ihr das selbst berechnen, weil das Formular – anders als bei der Rückerstattung der Schweizer Quellensteuer – die Berechnung nicht für euch übernimmt.

Die Rechnung ist aber ganz einfach. Ihr könnt euch insgesamt 15%-Punkte der gezahlten Quellensteuer zurückholen. Habt ihr vor Abzug aller Steuern also 100 EUR Dividende bekommen, wurden euch in dem Fall 30 EUR als Quellensteuer abgezogen und davon könnt ihr euch 15 EUR wieder zurückholen. Also immer 15% eurer Dividende vor Steuern. Rechnet euch das für all eure schwedischen Dividendenzahlungen in dem Jahr aus und ermittelt dann die Summe.

Wichtig ist nur, dass ihr nur die Dividendenzahlungen angebt, für die ihr auch wirklich einen Nachweis habt.

Im Dokument selbst müsst ihr dann also eintragen, von welchen Unternehmen ihr die Dividende erhalten habt, wieviele Aktien ihr zum Zeitpunkt der Auszahlung besessen habt, was der Zahlungstermin war und wie hoch die Dividende je Aktie vor Abzug von Steuern war.

Habt ihr das eingetragen, müsst ihr nun die Zahlen, der gerade erklärten Berechnung, eintragen. D.h. ihr geht erst an, wieviel Dividende ihr insgesamt vor Abzug der Quellensteuer erhalten habt, wieviel Quellensteuer euch abgezogen wurde (30%) und wieviele Quellensteuer ihr wieder zurückfordert (15%).

Schritt 3: Wohnsitz von Finanzamt bestätigen lassen

Hast du das Formular ausgefüllt, wirst du aufgefordert es auszudrucken und per Post an die schwedische Steuerbehörde zu schicken. Zusätzlich sollst du aber auch noch eine sogenannte Ansässigkeitsbescheinigung mitliefern, mit der du nachweist, dass dein aktueller Wohnsitz in Deutschland ist.

Diese Ansässigkeitsbescheinigung bekommst du von deinem Finanzamt und der ausgedruckte Antrag der schwedischen Steuerbehörde kann direkt dafür genutzt werden, sich die Ansässigkeit durch das deutsche Finanzamt bestätigen zu lassen. Ihr benötigt dazu eine Bestätigung des deutschen Finanzamtes direkt auf der letzten Seite eures Antrag zur Rückerstattung der Quellensteuer.

Schickt den Antrag zur Rückerstattung der schwedischen Quellensteuer deswegen mit einem kurzen Anschreiben an euer Finanzamt und kurze Zeit später werdet ihr es unterzeichnet wieder zurückbekommen.

Als Text für das Anschreiben an euer Finanzamt könnt ihr gern den folgenden Text von mir verwenden.

Briefvorlage für das deutsche Finanzamt

[Dein Name]
[Deine Straße und Hausnummer]
[PLZ und Ort]
[Telefonnummer]
[E-Mail-Adresse]

Finanzamt [Name des zuständigen Finanzamts]
[Zu Händen des/der zuständigen Sachbearbeiters/in, falls bekannt]
[Adresse des Finanzamts]
[PLZ und Ort des Finanzamts]

[Ort, Datum]

Betreff: Bestätigung des Wohnsitzes für die schwedische Steuerbehörde

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich an Sie, um eine Bestätigung meines steuerlichen Wohnsitzes in Deutschland für die schwedische Steuerbehörde zu erhalten.

In Schweden wurde bei mir eine Quellensteuer einbehalten, die ich nun zurückfordern möchte. Um dies zu tun, muss ich gegenüber der schwedischen Steuerbehörde meinen steuerlichen Wohnsitz in Deutschland nachweisen. Dafür habe ich bereits einen Antrag der schwedischen Steuerbehörde ausgefüllt. Dieser liegt diesem Schreiben bei.

Ich bitte Sie höflich, meinen Wohnsitz auf dem beigefügten Antrag zu bestätigen und das Dokument mit einem Stempel und einer Unterschrift zu versehen.

Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Unterstützung und stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

[Deine Unterschrift]

[Dein Name]

Schritt 4: Antrag abgeben

Habt ihr die oben genannten Nachweise, das ausgefüllte Formular und die Ansässigkeitsbescheinigung eures Finanzamtes, dann müsst ihr nur noch alles in einen Brief stecken und an die folgende Adresse schicken.

Swedish Tax Agency/Kupongskatt
S-171 94 Solna
Sweden

Schritt 5: Auf eure Erstattung warten

Habt ihr alle vorherigen Schritte erledigt, dann müsst ihr nur noch auf eure Erstattung warten. Wie lange das dauert ist immer unterschiedlich und hängt von der Auslastung der schwedischen Steuerbehörde ab. Ihr solltet euch aber auf eine sehr lange Wartezeit einstellen, da die Rückerstattung in der Regel über ein Jahr dauern kann.

Wieviel Quellensteuer auf eure Dividenden könnt ihr in Schweden zurückverlangen?

Erhaltet ihr eine Dividende für eine schwedische Aktie, dann fällt darauf die schwedische Quellensteuer in Höhe von 30% an. Zusätzlich müsst ihr in Deutschland aber auch noch die Abgeltungssteuer von 25% zuzüglich Solidaritätszuschlag plus eventuelle Kirchensteuer zahlen.

Weil diese Doppelbesteuerung ungerecht ist, hat Deutschland mit vielen Ländern ein Doppelbesteuerungsabkommen, das regelt, wie viel Steuern ihr maximal zahlen müsst.

Im Falle von Schweden regelt das Doppelbesteuerungsabkommen, dass ihr nur eine Quellensteuer von maximal 15% zahlen müsst. Da euch aber automatisch mit eurer Dividende 30% Quellensteuer abgezogen wurden, habt ihr somit ein Anrecht auf Erstattung der 15 Prozentpunkte zu viel gezahlte Quellensteuer.

Glücklicherweise arbeiten die schwedische Steuerbehörde mit vielen deutschen Banken und Brokern zusammen, weswegen die meisten deutschen Banken direkt nur den reduzierten Quellensteuersatz von 15% abziehen und somit eine Rückerstattung der Quellensteuer nicht notwendig ist.

So bekommst du die Quellensteuer aus Norwegen zurück!


Investieren in internationale Märkte bietet nicht nur Zugang zu neuen Wachstumsmöglichkeiten, sondern auch die Chance, von der Dynamik führender globaler Unternehmen zu profitieren. Norwegen, bekannt für seine robuste Wirtschaft und starke Unternehmen wie Equinor, Telenor und Yara International, stellt für viele Anleger ein attraktives Investitionsziel dar. Allerdings ist vielen Investoren nicht bewusst, dass auf Dividenden aus norwegischen Aktien eine Quellensteuer erhoben wird. Die gute Nachricht ist aber, dass unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit besteht, einen Teil dieser Steuer zurückerstattet zu bekommen. In den folgenden Abschnitten erkläre ich, wie man die Rückerstattung der norwegischen Quellensteuer beantragt und welche Schritte hierzu notwendig sind.

👉 So musst du vorgehen

  • Besorge dir einen Nachweis über den Erhalt der Dividendenzahlung und die abgeführte Quellensteuer sowie eine Ansässigkeitsbescheinigung beim deutschen Finanzamt.
  • Fülle das offizielle Rückerstattungsformular aus, das auf der Website der norwegischen Steuerbehörde zu finden ist.
  • Lade alle geforderten Nachweise auf der Website der norwegischen Steuerbehörde hoch und schicke den Antrag ab.
  • Warte auf die Rückzahlung der zuviel gezahlten Quellensteuer. Leider kann die Auszahlung bis zu zwei Jahre dauern.

Diese Anleitung ist allerdings nur eine extreme Kurzfassung aller Schritte, die ihr unternehmen müsst, um Teile eurer in Norwegen gezahlten Quellensteuer auf eure Dividenden wieder zurückzubekommen. Was ihr genau machen müsst, erfahrt ihr im folgenden Abschnitt.

Schritt 1: Alle notwendigen Dokumente sammeln

Um euch einen Teil der von euch gezahlten norwegischen Quellensteuer auf eure Dividendenzahlungen zurückzuholen, benötigt ihr einige Nachweisedokumente, die ihr dann später in Schritt 3 hochladen müsst. Es macht also durchaus Sinn euch die Dokumente zuerst alle zu besorgen, bevor ihr mit den weiteren Schritten fortfahrt.

Die norwegische Finanzbehörde verlangt dabei von euch die folgenden Dokumente:

Eine deutsche Steueridentifikationsnummer

Das sollte kein Problem sein, weil die jeder deutsche Staatsbürger direkt mit seiner Geburt bekommt. Solltet ihr eure Steueridentifikationsnummer nicht kennen, dann schaut einfach auf euren letzten Steuerbescheid an. Dort findet ihr die Identifikationsnummer ganz oben.

Ein Nachweis über die erhaltene Dividendenzahlung und das darauf auch die norwegische Quellensteuer angefallen ist

Der Nachweis muss dabei von eurer Depotbank ausgestellt sein und folgende Informationen erhalten:

  • Euren Namen
  • Die ISIN der Aktie
  • Die Anzahl der Aktien und die erhaltene Brutto-Dividende
  • Den Zahlungstag der Dividende
  • Die angefallene Quellensteuer

In der Regel solltet ihr all diese Informationen auf dem Auszahlungsbeleg der Dividendenzahlung finden. Ich selbst bin bei der Comdirect Kunde und deren Standard-Dividendennachweise waren bisher immer absolut ausreichend. Sollten auf eurer Dividendenabrechnung einige der erforderten Daten fehlen, dann fragt einfach beim Kundensupport an, ob man euch eine genauere Abrechnung liefern kann.

Ansässigkeitsbescheinigung des deutschen Finanzamts

Zusätzlich zu den schon erwähnten Dokumente, müsst ihr auch eine sogenannte Ansässigkeitsbescheinigung mitliefern, mit der du nachweist, dass dein aktueller steuerlicher Wohnsitz in Deutschland ist.

Diese Ansässigkeitsbescheinigung bekommst du von deinem Finanzamt und anders als bei der Quellensteuer-Rückerstattung in der Schweiz oder in Italien gibt es dafür keinen Vordruck von der norwegischen Finanzbehörde. D.h. ihr könnt direkt den Vordruck des deutschen Finanzamts benutzen, den ihr hier anfordern könnt.

Wenn ihr auf den Link geklickt habt, kommt ihr zum Formularcenter des deutschen Finanzamts und in der Suche oben könnt ihr entweder nach “Ansässigkeitsbescheinigung nach DBA” oder noch einfacher nach der Dokumentennummer “034450” suchen.

Füllt den Antrag aus und schickt ihn in zweifacher Ausfertigung (sehr wichtig) an das für euch zuständige Finanzamt. Welches Finanzamt für euch zuständig ist, könnt ihr ganz einfach auf eurem letzten Steuerbescheid nachlesen.

Als Text für das Anschreiben an euer Finanzamt könnt ihr gern den folgenden Text von mir verwenden.

Briefvorlage für das deutsche Finanzamt

[Vorname Nachname]
[Straße Hausnummer]
[Postleitzahl Ort]
Telefon: [Ihre Telefonnummer]
E-Mail: [Ihre E-Mail-Adresse]

Finanzamt [Name des zuständigen Finanzamts]
[Adresse des Finanzamts]
[Postleitzahl und Ort des Finanzamts]

[Ort, Datum]

Betreff: Antrag auf Ausstellung einer Steueransässigkeitsbescheinigung zwecks Rückerstattung zu viel gezahlter Quellensteuer in Norwegen

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit beantrage ich, [Vorname Nachname], geboren am [Ihr Geburtsdatum], wohnhaft in [Straße Hausnummer, Postleitzahl Ort], die Ausstellung einer Steueransässigkeitsbescheinigung.

Der Grund für diesen Antrag ist die Rückerstattung zu viel gezahlter Quellensteuer in Norwegen. Diese Bescheinigung ist erforderlich, um meinen steuerlichen Wohnsitz in Deutschland gegenüber den norwegischen Steuerbehörden nachzuweisen.

Für die Bearbeitung meines Antrags lege ich das ausgefüllte und unterschriebene Formular [Bezeichnung des Formulars, falls bekannt] bei. Sollten Sie weitere Unterlagen oder Informationen benötigen, stehe ich gerne zur Verfügung.

Ich bitte um Zusendung der Steueransässigkeitsbescheinigung an meine oben genannte Adresse. Bei Rückfragen erreichen Sie mich unter der angegebenen Telefonnummer oder per E-Mail.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen,

[Vorname Nachname]

Habt ihr alle Dokumente verfügbar, dann könnt ihr mit dem nächsten Schritt fortfahren.

Schritt 2: Einen Account bei Altinn erstellen

Die norwegische Steuerbehörde macht es ausländischen Investoren extrem einfach seine zuviel gezahlte Quellensteuer auf Dividenzahlungen zurückzubekommen. Die Rückerstattung ist zwar nicht so nutzerfreundlich wie im Fall der Schweiz aber dafür deutlich automatisierter als im Falle von italienischen oder österreichischen Aktien.

Das einzige was ihr zum ausfüllen eures Rückerstattungsantrages benötigt, ist ein Nutzeraccount bei Altinn. Das ist das System der norwegischen Steuerbehörde, über das man zahlreiche Anträge online stellen kann.

Ihr kommt zur Login-Seite von Altinn über diesen Link und ich würde euch empfehlen die Sprache der Seite durch einen Klick auf das Auswahlfeld rechts oben auf englisch zu ändern. Deutsch als Sprache wird leider nicht unterstützt aber englisch ist immer noch besser als norwegisch.

Entweder habt ihr schon einen Account und könnt euch direkt anmelden oder ihr klickt auf „Create new user“ um euch einen neuen Account zu erstellen.

Zum erstellen eines Accounts werden nicht viele Informationen verlangt. Lediglich einen von euch gewählten Nutzernamen, eure Email Adresse und ein Passwort. Gebt alles ein inklusive der Sicherheitsfrage und klickt auf „Continue“.

Ihr erhaltet daraufhin eine Bestätigung, dass ein neuer Account für euch erstellt wurde. Klickt auf „Done“.

Es öffnet sich ein neues Fenster indem ihr euch nun mit eurem neu erstellten Account anmelden könnt. Macht das und ihr seid mit diesem Schritt fertig.

Schritt 3: Formular zur Rückerstattung der Quellensteuer ausfüllen

Jetzt geht es mit der eigentlichen Arbeit los und ihr müsst das Formular zur Rückerstattung der Quellensteuer ausfüllen. Am einfachsten erreicht ihr das Formular über diesen Link oder ihr sucht auf über das Suchfeld bei Altinn nach dem Formular „RF-1534“.

Habt ihr das Formular geöffnet, müsst ihr zuerst einige grundlegende Fragen beantworten. Zuerst müsst ihr die Frage beantworten, ob ihr den Antrag für jemanden anderen ausfüllt oder für euch selbst.

Zusätzlich müsst ihr noch angeben, ob ihr den Antrag als natürliche Person ausfüllt (in der Regel der Fall) oder ob ihr ihn für ein Unternehmen ausfüllt und auf welcher Rechtsgrundlage ihr die Quellensteuer zurückfordert. In der Regel macht man das aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Norwegen und Deutschland also klickt in dem Fall auf „Tax treaty“. Bestätigt alles mit einem Klick auf „Next“ und ihr kommt zur nächsten Eingabemaske.

Hier müsst ihr eure persönlichen Daten wie Adresse oder Steuernummer angeben. Wenn ihr Probleme mit den englischen Begriffen habt, dann schaut einfach auf das untere Bild, wo ich euch für alle Eingabefelder die deutsche Übersetzung hingeschrieben habe.

Ist alles ausgefüllt, könnt ihr mit einem Klick auf „Next“ fortfahren.

Auf der nächsten Seite könnt ihr endlich angeben für welche Aktien bzw. Dividendenzahlungen ihr eine Rückerstattung der zu viel gezahlten Quellensteuer fordert. Das gute ist dabei, dass ihr über einen Antrag die Dividenden für mehrere Unternehmen und auch für mehrere Jahre zurückfordern könnt.

Die Logik zum ausfüllen ist dabei immer die selbe. Wenn die für euch relevant Aktie eine ISIN hat (also quasi in 99% der Fälle), müsst ihr im ersten Feld „Yes“ angeben.

Dann wird von euch die relevante VPS (Norwegische Central Securities Depository Nummer) verlangt. Das ist etwas sehr spezielles nur für Norwegen und meint damit nur die Account Nummer des Zentralverwahrers bei dem eure Aktien liegen.

Das ist nicht die Accountnummer bei eurer Depotbank und auch nicht deren BIC. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, solltet ihr einfach nach „Name eurer Depotbank + VPS“ googeln, um sie herauszufinden, allerdings nutzen die meisten deutschen Depotanbieter Clearstream als Zentralverwahrer und deren VPS ist 050050032346. Wenn ihr diese VPS eingebt, solltet ihr in 95% der Fälle immer richtig liegen.

Zusätzlich müsst ihr auch noch die ISIN und den Namen des Unternehmens eingeben sowie wie viel Dividende ihr in dem jeweiligen Jahr bekommen habt. Wichtig ist dabei die Höhe der Dividende in norwegischen Kronen anzugeben und nicht in Euro.

Schlussendlich müsst ihr noch angeben wieviel Quellensteuer bei euch abgezogen wurde (eigentlich immer 25% Prozent) und wieviel ihr davon aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens zurückverlangen könnt (aktuell 10%).

Macht das für alle Aktien und Jahre in denen ihr die Quellensteuer zurückverlangen wollt aber denkt daran, dass ihr die Quellensteuer nur maximal 5 Jahre nachträglich zurückfordern könnt. Ist das erledigt, klickt ihr ganz unten wieder auf „Next“, um zum nächsten Bildschirm zu gelangen.

Auf dem nächsten Bildschirm könnt ihr jetzt eure Kontodetails eingeben. Solltet ihr Probleme mit den englischen Begriffen haben, schaut einfach auf mein folgendes Bild, wo ihr alle deutschen Übersetzungen finden könnt.

Habt ihr das gemacht, könnt ihr mir „Check Form“ eure Eingaben prüfen und habt ihr keine Fehler gemacht, könnt ihr jetzt alle zusätzlichen angeforderten Dokumente hochladen. Klickt dafür links oben auf „List – forms and attachments“.

Das Hochladen ist extrem einfach. Klickt dazu einfach auf „Attach file“ und ladet die entsprechende Datei hoch. Ihr könnt dabei alles als eine Datei hochladen oder auch jedes Dokument einzeln.

Habt ihr alle Dokumente hochgeladen, könnt ihr alles mit einem Klick auf „Proceed to signing“ fertigstellen und an die norwegische Steuerbehörde übermitteln.

Ihr bekommt noch einmal eine Bestätigung, dass ihr alle Daten übermittelt habt und das war es dann auch. Ab jetzt heißt es nur noch warten auf eine Rückmeldung, die bis zu zwei Jahre dauern kann aber in der Regel häufig schon nach 6 Monaten passiert.

Wieviel Quellensteuer auf eure Dividenden könnt ihr in Norwegen zurückverlangen?

Erhaltet ihr eine Dividende für eine norwegische Aktie, dann fällt darauf die norwegische Quellensteuer in Höhe von 25% an. Zusätzlich müsst ihr in Deutschland aber auch noch die Abgeltungssteuer von 25% zuzüglich Solidaritätszuschlag plus eventuelle Kirchensteuer zahlen.

Weil diese Doppelbesteuerung ungerecht ist, hat Deutschland mit vielen Ländern ein Doppelbesteuerungsabkommen, das regelt, wie viel Steuern ihr maximal zahlen müsst.

Im Falle von Norwegen regelt das Doppelbesteuerungsabkommen, dass ihr nur eine Quellensteuer von maximal 15% zahlen müsst. Da euch aber automatisch mit eurer Dividende 25% Quellensteuer abgezogen wurden, habt ihr somit ein Anrecht auf Erstattung der 10 Prozentpunkte zu viel gezahlte Quellensteuer.

So bekommst du die Quellensteuer aus Spanien zurück!


Als Dividendeninvestor weiß man um die Wichtigkeit der internationalen Diversifikation. Neben der Streuung über verschiedene Branchen bietet auch die Investition in unterschiedliche Länder eine zusätzliche Sicherheitsebene. Spanien, mit namhaften Unternehmen wie Santander, Telefónica und Inditex, ist dabei ein beliebtes Ziel für Anleger. Doch viele sind sich nicht bewusst, dass auf Dividenden aus spanischen Aktien eine Quellensteuer erhoben wird. Die gute Nachricht ist aber, dass ihr unter bestimmten Umständen Anspruch auf Rückerstattung eines Teils dieser Steuer habt. Im Folgenden möchte ich euch aufzeigen, wie ihr diese Rückerstattung beantragen könnt und welche Schritte dafür notwendig sind.

👉 So musst du vorgehen

  • Besorge dir eine spanische Steueridentifikationsnummer (kurz NIF) über das Antragsformular der spanischen Finanzbehörde.
  • Fülle das offizielle Rückerstattungsformular aus, das auf der Website der spanischen Steuerbehörde zu finden ist.
  • Schicke das Formular an das für dich in Deutschland zuständige Finanzamt, um dir deinen Wohnsitz bestätigen zu lassen.
  • Schicke das Formular an das für dich in Deutschland zuständige Finanzamt, um dir deinen Wohnsitz bestätigen zu lassen.

Diese Anleitung ist allerdings nur eine extreme Kurzfassung aller Schritte, die ihr unternehmen müsst, um Teile eurer in Spanien gezahlten Quellensteuer auf eure Dividenden wieder zurückzubekommen. Was ihr genau machen müsst, erfahrt ihr im folgenden Abschnitt.

Schritt-für-Schritt Anleitung

Schritt 1: Spanische Steuer-ID anfordern

Um eure Quellensteuer in Spanien zurückfordern zu können, müsst ihr eine sogenannte NIF (Numero de Identification Fiscal bzw. Spanische Steueridentifikationsnummer) besitzen. Diese könnt ihr direkt im Formular der spanischen Steuerbehörde zur Rückerstattung der Quellensteuer anfordern. Ihr findet das Formular hier und mit einem Klick auf den Link kommt ihr schon direkt zur richtigen Eingabemaske.

Ihr könnt auch nach dem Formular “Form 210” auf der Website der spanischen Steuerbehörde selbst suchen. Bevor ihr allerdings mit der Eingabe in dem Formular beginnt, empfehle ich euch dringend die Sprache der Website auf Englisch zu ändern. Ihr könnt das rechts oben auswählen.

Leider wird Deutsch als Sprache nicht angeboten, aber ich werde euch durch das Formular führen und genau erklären, wann ihr was einzugeben habt.

Solltet ihr bereits eine NIF bzw. spanische Steueridentifikationsnummer besitzen, dann könnt ihr direkt mit Schritt 2 weitermachen. Solltet ihr aber noch keine NIF haben, dann wählt im Formular aus, dass ihr der Steuerzahler bzw. “Taxpayer” der Quellensteuer wart und klick dann auf den großen Button “If you do not have a NIF (tax ID) or previously obtained identification code, select your capacity as Taxpayer and click here to get your identification code”.

Dadurch öffnet sich ein neues Fenster indem ihr die NIF anfordern könnt. Das neue Fenster wird allerdings als Pop-Up geöffnet. Solltet ihr also einen Pop-Up Blocker benutzen und das Fenster kann sich dadurch nicht öffnen, solltet ihr in der URL-Leiste eures Browsers prüfen, wie ihr das Pop-Up geöffnet bekommt.

In dem neu geöffneten Fenster müsst ihr einige Details über euch eingeben. Solltet ihr Probleme mit den englischen Begriffen haben, könnt ihr im Screenshot unter dem Text sehen, was wo eingetragen werden muss.

Ihr seid nicht gezwungen eure deutsche Steueridentifikationsnummer einzugeben aber ich empfehle es euch trotzdem, da ihr euch damit unnötige Rückfragen bei Unklarheiten erspart. Seid ihr damit fertig, klickt ihr auf „Send Details“ und ihr werdet zur nächsten Ansicht weitergeleitet.

In der nächsten Eingabemaske werden noch weitere Details über euch verlangt. Die Ausweisnummer ist zwar nicht notwendig aber ich empfehle es euch trotzdem sie anzugeben, um den gesamten Prozess zu beschleunigen. Klickt am Ende wieder auf „Send Details“.

Ihr müsst jetzt noch ein paar weitere Details über euch angeben. Welche das genau sind, könnt ihr im nächsten Screenshot sehen. Hier werden allerdings wirklich nur die Daten benötigt, die ich euch hervorgehoben habe. Den Rest könnt ihr ignorieren und wieder auf „Send Details“ klicken.

Habt ihr das gemacht, solltet ihr zu euren Emails wechseln und solltet dort eine Email des spanischen Finanzamtes erhalten haben, die so aussieht, wie auf dem folgenden Screenshot. Das Wichtigste ist dabei der elektronische Schlüssel, den ihr euch kopieren solltet, weil ihr ihn im nächsten Schritt benötigen werdet.

Wechselt wieder zurück auf die Website der spanischen Finanzbehörde und kopiert dort euren persönlichen elektronischen Schlüssel in das obere Feld. Bestätigt das ganze mit einem Klick auf den Button ganz unten und ihr seid mit diesem Schritt fertig und erhaltet in einem neuen Fenster eure persönliche NIF.

Bevor ihr aber den letzten Button drückt, solltet ihr unbedingt noch einmal prüfen, ob ihr auch wirklich keinen Pop-Up Blocker aktiviert habt, weil euch sonst das Fenster mit eurer NIF nicht angezeigt wird und ihr den gesamten Schritt 1 eventuell nochmal von vorn beginnen müsst.

Habt ihr allerdings eure NIF, dann könnt ihr jetzt mit Schritt 2 fortfahren.

Schritt 2: Formular zur Rückerstattung der Quellensteuer ausfüllen

Kehrt also wieder zum Formular zur Rückerstattung der spanischen Quellensteuer zurück. Solltet ihr das Fenster nicht mehr offen haben, dann nutzt einfach diesen Link. Auf der Website müsst ihr wieder euren Namen eingeben, das „Taxpayer“ Feld ankreuzen und nun eure NIF angeben.

Im Bereich „Accrual“ solltet ihr die Felder so auswählen, wie ihr auf meinen Screenshot sehen könnt. Lediglich beim „Accrual Year“ müsst ihr das Jahr angeben, dass für euch persönlich relevant ist. Also das Jahr, indem ihr Dividenden von spanischen Aktien erhalten habt und wofür ihr nun die einbehaltene Quellensteuer zurückverlangen wollt.

Leider könnt ihr pro Antrag nur die einbehaltene Quellensteuer für ein einzelnes Jahr zurückfordern. Wollt ihr also die Quellensteuer für mehrere Jahre zurückfordern, müsst ihr für jedes Jahr einen einzelnen Antrag stellen.

Den nächsten Bereich solltet ihr wieder so ausfüllen, wie ihr es in meinem Screenshot sehen könnt. Damit gebt ihr an, dass ihr die Quellensteuer auf Dividenden zurückfordern wollt und dass die Währung eurer Dividenden Euro ist.

Solltet ihr die Quellensteuer auf etwas anderes als Dividenden zurückfordern wollen oder solltet ihr spanische Dividenden erhalten haben, die nicht in Euro ausgeschüttet worden sind (keine Ahnung, wie das möglich sein soll), dann müsstet ihr hier etwas anderes auswählen.

Im nächsten Bereich müsst ihr wieder einige persönliche Daten über euch eingeben. Wenn ihr euch unsicher seid, was einige Felder bedeuten, dann schaut einfach auf meinen Screenshot unter diesen Text, wo ich euch die einzelnen Felder genau erkläre.

Nur als zusätzliche Information zu dem Auswahlfeld F/J. Solltet ihr die Quellensteuer als natürliche Person (also als Privatperson) zurückverlangen, dann müsst ihr „F“ auswählen. Das sollte für die meisten von euch zutreffen.

Verlangt ihr die Quellensteuer allerdings als juristische Person zurück (also im Namen eines Unternehmens), dann müsst ihr hier „J“ angeben.

Im folgenden Bereich habt ihr endlich die Möglichkeit anzugeben, für welche Aktie ihr die Quellensteuer zurückverlangen möchtet. Ihr benötigt dazu die NIF des entsprechenden Unternehmens, dessen Name und für das F/J Feld könnt ihr immer „J“ auswählen, weil man Dividenden ja in aller Regel von Unternehmen und nicht Privatpersonen erhält.

Wenn ihr die NIF des Unternehmens nicht kennt, dann sucht bei Google einfach nach „NIF + (Name des Unternehmens)“ und ihr solltet sie ganz schnell finden.

Pro Jahr könnt ihr auch nur die Steuer für ein einzelnes Unternehmen zurückverlangen. Wollt ihr also die spanische Quellensteuer für mehrere Unternehmen zurückfordern, müsst ihr pro Unternehmen einen Antrag stellen.

Im nächsten Bereich könnt ihr jetzt angeben wie viel Dividende ihr insgesamt von dem Unternehmen in dem jeweiligen Jahr erhalten habt. Ihr müsst dabei nur das erste Feld ausfüllen. Die restlichen Felder könnt ihr entweder leer lassen oder sie werden automatisch berechnet.

Ihr habt es fast geschafft. Was jetzt noch fehlt, sind Informationen über die einbehaltene Quellensteuer. Ihr müsst dafür aber gar nicht viel machen außer anzugeben, wie hoch der Quellensteuersatz in Spanien ist (19%) und wie hoch der Satz zur Doppelbesteuerung zwischen Spanien und Deutschland ist (15%).

Der Großteil der anderen Felder wird automatisch berechnet aber unerklärlicherweise müsst ihr selbst ausrechnen wieviel die 15% multipliziert mit der Höhe Dividende sind.

Habt ihr all das erledigt, könnt ihr auf „Select Deposit“ klicken und solltet ihr keine Fehler gemacht haben, werdet ihr auf die letzte Seite weitergeleitet

Solltet ihr Fehler gemacht haben, sagt euch das Formular wo diese sind und ihr müsst sie einfach nur ausbessern.

Auf der letzten Seite werdet ihr nun gebeten eure Kontodetails einzugeben, damit die spanische Finanzbehörde auch weiß, wohin sie die zu viel gezahlte Quellensteuer überweisen kann. Gebt also alle Daten an, nach denen ihr gefragt werden und in der oberen linken Ecke kreuzt ihr die Auswahl “Refund by transfer through the financial organisation based abroad” an. Damit bestätigt ihr, dass das Geld (aus der Sicht von Spanien) ins Ausland überwiesen werden muss.

Klickt zum Schluss ganz unten rechts auf “Generate preliminary tax return” und ihr erhaltet euren finalen Antrag als PDF. Habt ihr den Antrag, könnt ihr mit Schritt 4 fortfahren.

Schritt 3: Wohnsitz vom Finanzamt bestätigen lassen

Hast du das Formular ausgefüllt, wirst du aufgefordert es auszudrucken und per Post an die spanische Steuerbehörde zu schicken. Zusätzlich sollst du aber auch noch eine sogenannte Ansässigkeitsbescheinigung mitliefern, mit der du nachweist, dass dein aktueller steuerlicher Wohnsitz in Deutschland ist.

Diese Ansässigkeitsbescheinigung bekommst du von deinem Finanzamt und anders als bei der Quellensteuer-Rückerstattung in der Schweiz oder in Italien gibt es dafür keinen Vordruck von der spanischen Finanzbehörde. D.h. ihr könnt direkt den Vordruck des deutschen Finanzamts benutzen, den ihr hier anfordern könnt.

Wenn ihr auf den Link geklickt habt, kommt ihr zum Formularcenter des deutschen Finanzamts und in der Suche oben könnt ihr entweder nach “Ansässigkeitsbescheinigung nach DBA” oder noch einfacher nach der Dokumentennummer “034450” suchen.

Füllt den Antrag aus und schickt ihn in zweifacher Ausfertigung (sehr wichtig) an das für euch zuständige Finanzamt. Welches Finanzamt für euch zuständig ist, könnt ihr ganz einfach auf eurem letzten Steuerbescheid nachlesen.

Als Text für das Anschreiben an euer Finanzamt könnt ihr gern den folgenden Text von mir verwenden.

Briefvorlage für das deutsche Finanzamt

[Vorname Nachname]
[Straße Hausnummer]
[Postleitzahl Ort]
Telefon: [Ihre Telefonnummer]
E-Mail: [Ihre E-Mail-Adresse]

Finanzamt [Name des zuständigen Finanzamts]
[Adresse des Finanzamts]
[Postleitzahl und Ort des Finanzamts]

[Ort, Datum]

Betreff: Antrag auf Ausstellung einer Steueransässigkeitsbescheinigung zwecks Rückerstattung zu viel gezahlter Quellensteuer in Spanien

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit beantrage ich, [Vorname Nachname], geboren am [Ihr Geburtsdatum], wohnhaft in [Straße Hausnummer, Postleitzahl Ort], die Ausstellung einer Steueransässigkeitsbescheinigung.

Der Grund für diesen Antrag ist die Rückerstattung zu viel gezahlter Quellensteuer in Spanien. Diese Bescheinigung ist erforderlich, um meinen steuerlichen Wohnsitz in Deutschland gegenüber den spanischen Steuerbehörden nachzuweisen.

Für die Bearbeitung meines Antrags lege ich das ausgefüllte und unterschriebene Formular [Bezeichnung des Formulars, falls bekannt] bei. Sollten Sie weitere Unterlagen oder Informationen benötigen, stehe ich gerne zur Verfügung.

Ich bitte um Zusendung der Steueransässigkeitsbescheinigung an meine oben genannte Adresse. Bei Rückfragen erreichen Sie mich unter der angegebenen Telefonnummer oder per E-Mail.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen,

[Vorname Nachname]

Schritt 4: Antrag abgeben

Habt ihr alle vorherigen Schritte erledigt, dann könnt ihr die Dokumente nun an die spanische Steuerbehörde senden. Neben dem PDF, dass ihr am Ende von Schritt 2 bekommen habt und der Ansässigkeitsbescheinigung eures Finanzamts müsst ihr allerdings noch folgende Dokumente zusätzlich mit einreichen.

  • Einen Nachweis über den Erhalt der Dividende – Dazu reicht in der Regel einfach die Dividendenabrechnung eurer Bank bzw. Depotanbieter aus.
  • Einen Nachweis eurer Bank, dass ihr Inhaber des Kontos seid – In der Regel ist das ein Standarddokument bei Banken, das ihr ganz schnell über das Dokumentenportal eurer Bank bekommen könnt. Wird das Dokument dort nicht angeboten, müsst ihr nur eine kurze Email an eure Bank schreiben, und ihr erhaltet den Nachweis dann kurze Zeit später.

Habt ihr die oben genannten Nachweise, das ausgefüllte Formular und die Ansässigkeitsbescheinigung eures Finanzamtes, dann müsst ihr nur noch alles in einen Brief stecken und an die folgende Adresse schicken.

Dirección: Agencia Tributaria.
Departamento de Gestión Tributaria.
Oficina Nacional de Gestión Tributaria.
IRNR. Modelo 210. C/ Lérida 32-34 [Registro General]
28020 Madrid

Schritt 5: Auf eure Erstattung warten

Habt ihr alle vorherigen Schritte erledigt, dann müsst ihr nur noch auf eure Erstattung warten. Die Auszahlung der Rückerstattung sollte nicht länger als sechs Monate dauern. Sollte es aber doch einmal länger dauern, könnt ihr euch über Verzugszinsen freuen, die euch das spanische Finanzamt zusätzlich mit auszahlt.

Ich musste allerdings nie länger als sechs Monate warten, weswegen ich nicht bestätigen kann, wie viel Verzugszinsen ihr bekommt und auch auf der Website der spanischen Steuerbehörde konnte ich nichts dazu finden.

Wieviel Quellensteuer auf eure Dividenden könnt ihr in Spanien zurückverlangen?

Erhaltet ihr eine Dividende für eine spanische Aktie, dann fällt darauf die spanische Quellensteuer in Höhe von 19% an. Zusätzlich müsst ihr in Deutschland aber auch noch die Abgeltungssteuer von 25% zuzüglich Solidaritätszuschlag plus eventuelle Kirchensteuer zahlen.

Weil diese Doppelbesteuerung ungerecht ist, hat Deutschland mit vielen Ländern ein Doppelbesteuerungsabkommen, das regelt, wie viel Steuern ihr maximal zahlen müsst.

Im Falle von Spanien regelt das Doppelbesteuerungsabkommen, dass ihr nur eine Quellensteuer von maximal 15% zahlen müsst. Da euch aber automatisch mit eurer Dividende 19% Quellensteuer abgezogen wurden, habt ihr somit ein Anrecht auf Erstattung der 4 Prozentpunkte zu viel gezahlte Quellensteuer.