Welche Dividendenstrategien gibt es?


Der Begriff “Dividendenstrategie” lässt sich ganz einfach zusammenfassen als eine Strategie, bei der man in besonders dividendenorientierte Aktien investiert. Also jede Aktie, die mehr oder weniger regelmäßig eine Dividende auszahlt, kann bei einer Dividendenstrategie gekauft werden. Man achtet dabei häufig weniger auf die Kursentwicklung der Aktien, weil man sich eigentlich ohnehin nur für die regelmäßigen Dividendenzahlungen interessiert.

Allerdings gibt es zahlreiche Möglichkeiten wonach man seine Dividendenaktien aussuchen kann und wie man sein Dividendenportfolio strukturiert. Entsprechend erkläre ich euch im Folgenden wie die einzelnen Dividendenstrategien funktionieren je nach Kategorie zu der man sie zuordnen kann.

Übrigens wenn ihr gern ein wenig durchkalkulieren wollt, welche Dividendenstrategie die für euch Beste ist, dann empfehle ich euch meinen Dividenden-Rechner. Dort könnt ihr genau sehen wie viel Dividende ihr erzielt je nachdem, was für Parameter ihr auswählt.

Nach Dauer der Dividendenausschüttungen

Viele Investoren machen es sich einfach und achten bei der Auswahl der Dividendenaktien lediglich auf die Anzahl der Jahre, die eine Aktie bereits in Folge eine Dividende ausgeschüttet hat. Die Grundidee dahinter ist, dass Unternehmen, die bereits 25 Jahre oder mehr jedes Jahr in Folge eine Dividende gezahlt haben, ein sehr stabiles Geschäftsmodell haben müssen und deswegen auch sehr wahrscheinlich in Zukunft auch noch eine Dividende auszahlen können.

Stellt euch einfach Coca-Cola vor. Das Unternehmen verkauft das Kult-Getränk bereits in fast allen Ländern dieser Welt, sodass es nur noch wenig Wachstumspotential gibt.

Weil das Unternehmen den Gewinn somit nicht wirklich mehr in das eigene Wachstum investieren kann, aber dennoch stabile Gewinne erwirtschaftet, entscheiden sich Unternehmen dieser Kategorie häufig dafür lieber den Gewinn in Form einer Dividende auszuschütten.

So ist es auch bei Coca-Cola, die ihre Dividende bereits seit 59 Jahren auszahlen und sogar jedes Jahr die Dividende ein klein wenig erhöht haben. Investiert ihr also in ein Unternehmen wie Coca-Cola, dann investiert ihr in ein stabiles Geschäftsmodell und stetige Dividendenzahlungen an die Investoren.

Man kann Aktien dabei in 3 Kategorien unterteilen je nachdem wie lange sie schon stetig eine Dividende auszahlen.

Aktien, die bereits fünf Jahre in Folge eine Dividende ausschütten, bezeichnet man ganz einfach als Dividendenaktien.

Unternehmen, die bereits 25 Jahre in Folge eine Dividende ausgezahlt haben und diese sogar jedes Jahr erhöht haben, werden als Dividendenaristokraten bezeichnet. De facto sind Dividendenaristokraten zwar nur Unternehmen des amerikanischen S&P 500 Index allerdings ist der Begriff mittlerweile zu einem Synonym für alle Aktien weltweit geworden, die ihre Dividende schon mindestens 25 Jahre in Folge zahlen.

Hat ein Unternehmen bereits seit 50 Jahren in Folge eine Dividende gezahlt, dann trägt es den Namen Dividendenkönig.

Verfolgt ihr also eine Dividendenstrategie, bei der ihr eure Aktien nach Dauer bzw. Jahre der schon gezahlten Dividende auswählt, dann könnt ihr euch entscheiden, ob ihr entweder in alle Dividendenaktien investiert oder lediglich in Dividendenaristokraten oder Dividendenkönige.

Nach Kennzahlen der Unternehmen

Man muss sich allerdings nicht nur auf die historische Länge der Dividendenausschüttungen bei der Aktienauswahl beschränken. Es gibt auch Dividendenstrategien, die ihren Fokus eher auf andere Finanzkennzahlen legen. Die wichtigsten wären dabei die Folgenden:

Dividendenrendite:

Die vielleicht wichtigste Kennzahl, auf die Dividendeninvestoren achten, ist die Dividendenrendite. Darunter versteht man wie viel Dividende eine Aktie im Verhältnis zu ihrem Aktienkurs jährlich ausschüttet.

Das heißt die Dividendenrendite ist der Prozentsatz, den eine Aktie jährlich in Form von Dividenden auszahlt in Abhängigkeit vom aktuellen Aktienkurs. Grob kann man die Dividendenrendite auch als den “Zinssatz” einer Aktie verstehen, aber das ist nicht ganz korrekt, wie ich euch hier erkläre. Ich habe übrigens auch einen extrem ausführlichen Artikel über die Dividendenrendite geschrieben. Schau ihn dir unbedingt an, wenn du alles über diese Kennzahl erfahren möchtest. Andernfalls zurück zum Thema.

Wer eine Dividendenstrategie auf Basis der Dividendenrendite verfolgt, der wählt sich seine Dividendenaktien nach der gewünschten Zieldividendenrendite aus. Häufig wird die Dividendenrendite als Kriterium aber auch noch mit anderen Kennzahlen wie z.B. dem Dividendenwachstum verbunden.

Wie hoch sollte die Dividendenrendite nun aber bei der Auswahl von Dividendenaktien sein? Das muss natürlich jeder für sich entscheiden allerdings möchte ich euch ein paar Richtlinien dazu mitgeben. Zum einen möchte ich darauf hinweisen, dass ihr keinesfalls nur Aktien mit extrem hoher Dividendenrendite auswählen solltet.

Auf den ersten Blick sieht eine hohe Dividendenrendite zwar ziemlich verlockend aus aber kommt auch mit einem hohen Preis. Solche Aktien haben nämlich in der Regel nur ein sehr geringes Dividendenwachstum, eine nicht nachhaltige Ausschüttungsquote und können die Dividende auch nur sehr kurz auszahlen. Warum das so ist, erkläre ich euch hier.

Ihr solltet also nur in Aktien mit einer „normal“ hohen Dividendenrendite investieren und wieviel „normal“ ist, habe ich für euch einmal nachgerechnet. Dazu habe ich die Dividendenrendite von über 1.000 Unternehmen einmal genau angeschaut und geprüft wie hoch die Dividendenrendite der 5% und 25% besten (im Sinne von höchster Dividendenrendite) und 5% und 25% schlechtesten (im Sinne von niedrigster Dividendenrendite) Aktien war und kam dabei zum folgenden Ergebnis der unterschiedlichen Dividendenrenditen.

Gruppe der DividendenaktienDividendenrendite
Oberen 5%5,43%
Oberen 25%3,25%
Unteren 25%1,39%
Unteren 5%0,59%
Die Tabelle zeigt die Dividendenrendite der oberen und unteren 5% und 25% der 1.100 wichtigsten Dividendenaktien an.

Falls ihr die Tabelle nicht direkt versteht, dann hier ein kleines Beispiel. Stellt euch vor ich habe die Dividendenrendite der über 1.000 Aktien in meiner Liste alle der Größe nach geordnet. Wenn wir jetzt nur die oberen 25% betrachten, also die 25% Aktien mit der höchsten Dividendenrendite, dann beträgt deren Dividendenrendite mindestens 3,25% bzw. circa 275 Aktien (25% von 1.100) mit der höchsten Dividendenrendite in dieser Liste haben eine Dividendenrendite von mindestens 3,25%.

Wenn ihr also eine aggressive Dividendenstrategie verfolgt und nur in Aktien mit hoher Dividendenrendite investiert, dann solltet ihr aufpassen keine Aktien mit mehr als circa 5,5% Dividendenrendite im Portfolio zu haben.

Im Gegensatz dazu ist eine Aktie mit einer Dividendenrendite von circa 0,6% eher nur für eine sehr konservative Dividendenstrategie geeignet.

Aktienbaum
Dividenden-Rechner

Plane ganz einfach Deine zukünftigen Dividendeneinnahmen! Nutze unseren Dividendenrechner, um Deine finanziellen Ziele schneller zu erreichen.

Zum Rechner

Dividendenwachstum:

Der Hauptfokus für Dividendeninvestoren bei der Aktienauswahl ist in der Regel die Dividendenrendite aber wer nur auf die aktuelle Dividendenrendite einer Aktie schaut, der vergisst einen wesentlichen Faktor und das ist das jährliche Dividendenwachstum.

Ich weiß zwar, dass eine Dividendenrendite von 4% höher ist als eine Dividendenrendite von 2%, aber ich kann daraus nicht schlussfolgern welche Aktie mir in Zukunft mehr Dividende auszahlen wird. Das Wachstum der Dividende hat aber insbesondere langfristig so einen großen Einfluss auf eure regelmäßigen Dividendenauszahlungen, dass man bei der Aktienauswahl auch darauf achten sollte.

Schauen wir uns das ganze aber an einem Beispiel an. Das Unternehmen Atos SE zahlt momentan eine Dividendenrendite von circa 9% und zumindest in den vergangenen drei Jahren wurde die Dividende pro Jahr im Durchschnitt um circa 10% erhöht. Im Vergleich dazu zahlt das Unternehmen Kearny Financials nur eine Dividendenrendite von 3% aber hat die Dividende dafür in den letzten drei Jahren um durchschnittlich 40% pro Jahr erhöht.

Bei einem Investment von 1.000 Euro erhaltet ihr bei der Atos SE also fast drei Mal so viel Dividende wie bei Kearny Financials. Aber wie sieht es in einigen Jahren aus, wenn wir annehmen, dass die Dividende weiterhin so wachsen wird wie bisher?

Wenn beide Unternehmen ihre Wachstumsraten beibehalten würden, dann würde Kearny Financials bereits nach fünf Jahren eine höhere Dividende als Atos SE auszahlen.

Die aktuelle Dividende liefert euch also nur eine Momentaufnahme, aber sie sagt euch nichts darüber aus, wie sich die Dividendenzahlungen in Zukunft entwickeln werden. Investoren, die eine Dividendenstrategie mit Fokus auf ein hohes Dividendenwachstum legen, investieren deswegen lieber in Aktien, die zwar aktuell nur eine geringe Dividendenrendite liefern aber dafür langfristig eine hohe Wahrscheinlichkeit besitzen, diese Rendite Jahr für Jahr zu steigern.

Wenn ihr übrigens mehr über das Dividendenwachstum erfahren wollt, welches Wachstum je nach Branche “normal” ist oder welche Aktie eigentlich das höchste Dividendenwachstum besitzt, dann lest euch doch einfach diesen Artikel von mir durch, indem ich all diese Fragen beantworte.

Dividendenrendite zu KGV:

Eine etwas weiterentwickelte Form einer Dividendenstrategie ist es die Dividendenrendite ins Verhältnis mit dem sogenannten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einer Aktie zu setzen. Die sich daraus ergebende Kennzahl ermöglicht es euch, die Dividendenrendite in Relation zur finanziellen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu setzen.

Das KGV entspricht dabei dem Verhältnis aus Aktienkurs und dem Gewinn je Aktie und ist eine allgemein sehr beliebte Finanzkennzahl bei Aktien. Ein niedriges KGV deutet dabei darauf hin, dass die Aktie aktuell relativ günstig ist, während ein hohes KGV auf einen eher zu hohen Aktienkurs hindeutet.

Das Verhältnis von Dividendenrendite zu KGV sagt euch nun also wie „günstig“ oder „teuer“ ihr euch eine entsprechende Dividendenrendite erkaufen könnt. Stellt euch dazu einfach Aktie A vor, die eine Dividendenrendite von 3% auszahlt und ein KGV von 15 besitzt. Das Verhältnis von Dividendenrendite zu KGV wäre in diesem Fall 0,2.

Gleichzeitig gibt es auch noch Aktie B mit einer Dividendenrendite von 5% und einem KGV von 25. In diesem Fall wäre das Verhältnis von Dividendenrendite zu KGV ebenfalls 0,2. Welche Aktie solltet ihr nun kaufen?

AktieAB
Dividendenrendite3%5%
KGV1525
Dividendenrendite zu KGV0,20,2
Die Tabelle zeigt die unterschiedlichen Eigenschaften von Aktie A und Aktie B an sowie deren Dividendenrendite zu KGV.

Verfolgt ihr eine Dividendenstrategie mit ausschließlichem Fokus auf die Dividendenrendite, dann würdet ihr sicherlich in Aktie B investieren, da ihr dann eine höhere Dividendenrendite bekommt.

Seid ihr eher Value Investor und wollt lieber günstig Aktien kaufen, dann würdet ihr eher in Aktie A mit dem niedrigen KGV investieren. Betrachtet ihr aber die Dividendenrendite im Verhältnis zum KGV, dann erkennt ihr, dass in diesem Beispiel beide Aktien gleich gut sind.

Aktie A liefert euch zwar eine geringere Dividendenrendite aber ist dafür sehr günstig zu erhalten. Aktie B liefert dafür eine hohe Dividendenrendite aber ist entsprechend auch etwas teurer.

Ihr könnt bei dieser Dividendenstrategie also auf mehrere Kennzahlen gleichzeitig achten. Als grobe Faustregel gilt dabei: ein Verhältnis von Dividendenrendite zu KGV von größer 0,15 ist gut und von kleiner 0,15 ist eher schlecht.

Aber wie bei allen Faustregeln in diesem Artikel gilt auch hier, dass ihr nie nur auf diese eine Kennzahl achten solltet und immer auch andere Kennzahlen mit in Betracht ziehen müsst.

Nach dem Sektor:

Eine weitere Dividendenstrategie ist nur in Dividendenaktien aus bestimmten Sektoren zu investieren, die bekannt dafür sind eine hohe Dividendenrendite zu zahlen. Immobilien- bzw. Versorgungsunternehmen sind zum Beispiel dafür bekannt, regelmäßig immer einen hohen Anteil ihrer jährlichen Gewinne in Form von Dividenden auszuschütten.

Das Investieren nach Sektoren kann dabei auch helfen, ein diversifiziertes Dividendenportfolio aufzubauen und gleichzeitig bestimmte sektorale Trends und Besonderheiten zu folgen. Unterschiedliche Sektoren haben oft unterschiedliche Wachstumsaussichten und Risiken, sodass ein Dividendenportfolio über verschiedene Sektoren hinweg euch helfen kann euer Risiko breiter zu streuen.

Typische Sektoren mit Fokus auf regelmäßige und hohe Dividendenausschüttungen sind dabei die Folgenden:

1. Versorgersektor: Versorgungsunternehmen wie Strom-, Wasser- und Gasversorger gelten oft als defensiv und stabil, weil sie grundlegende Dienstleistungen anbieten, die auch in Krisenzeiten benötigt werden. Solche Unternehmen haben oft eine relativ hohe Dividendenrendite aber dafür auch ein geringes Dividendenwachstum.

2. Konsumgütersektor: Unternehmen, die alltägliche Verbrauchsgüter wie Lebensmittel, Getränke, Hygieneartikel und Haushaltsprodukte herstellen, gehören zum Konsumgütersektor. Solche Unternehmen haben oft stabile und wiederkehrende Umsätze, da ihre Produkte eine hohe Nachfrage haben. Dividendenaktien in diesem Sektor können daher eine zuverlässige Einnahmequelle bieten.

3. Immobiliensektor:

Immobilienunternehmen investieren in Immobilien wie Bürogebäude, Einkaufszentren, Wohnanlagen und Lagerhallen. Sie generieren Einnahmen aus Mietzahlungen oder dem Verkauf von Immobilien. Solche Aktien können attraktive Dividendenrenditen bieten, da sie oft einen stabilen Cashflow aus den Mieteinnahmen erzielen. Zudem können sie von langfristigen Mietverträgen und Wertsteigerungen der Immobilien profitieren.

Nach Ausschüttungszeitpunkt

Viele Investoren wählen ihre Dividendenaktien aber auch nach dem Ausschüttungszeitpunkt einer Aktie aus. Bei dieser Dividendenstrategie schaut man also wann bzw. wie häufig eine Dividende ausgezahlt wird.

Aktien können ihre Dividende grundsätzlich entweder jährlich, pro Quartal oder monatlich auszahlen. Je nachdem welcher Ausschüttungszeitpunkt euch lieber ist, habt ihr dabei die Wahl zwischen anderen Aktien.

Deutsche Aktien zahlen zum Beispiel in der Regel nur einmal jährlich ihre Dividende während amerikanische Unternehmen ihre Dividende in der Regel einmal pro Quartal auszahlen.

Es gibt sogar auch Aktien, die ihre Dividende jeden Monat auszahlen. Die folgenden Unternehmen zahlen zum Beispiel eine monatliche Dividende:

UnternehmensnameTickerLand
REALTY INCOME CORPORATIONOUSA
MAIN STREET CAPITAL CORPORATIONMAINUSA
SL GREEN REALTY CORP.SLGUSA
STAG INDUSTRIAL, INC.STAGUSA
GLADSTONE LAND CORPORATIONLANDUSA
GLOBAL WATER RESOURCES, INC.GWRSUSA
Die Tabelle zeigt alle Unternehmen weltweit, die ihre Dividende monatlich auszahlen.

Wer also nur in monatlich zahlende Dividendenaktien investieren möchte, der hat also nur sehr wenig Aktien zur Auswahl, da die obere Tabelle nämlich alle monatlich zahlenden Aktien der Welt enthält. Ok, es gibt auch noch ein paar Ausnahmen, aber das sind in der Regel Unternehmen, in die man wirklich nicht investieren sollte.

Ihr sehr also, was eine Dividendenstrategie nach dem Ausschüttungszeitpunkt der Dividendenzahlung für einen Einfluss auf euer Portfolio haben kann.

Vielleicht fragt ihr euch jetzt aber, warum man sich überhaupt derartig einschränken sollte und zum Beispiel nur in Dividendenaktien investieren sollte, die einmal pro Quartal eine Dividende auszahlen?

Viele Investoren, die genau das machen, investieren gezielt nur in vierteljährlich zahlende Dividendenaktien, weil sie damit ganz einfach ein Portfolio aufbauen können, dass jeden Monat eine Dividendenzahlung abwirft. Man benötigt dafür lediglich 3 vierteljährlich zahlende Aktien, die jeweils immer in einem anderen Monat ihre Dividende ausschütten. Wenn euch das Thema „Jeden Monat Dividenden“ interessiert, dann schaut euch einfach diesen Artikel an, den ich euch dazu geschrieben habe oder schaut euch das Video dazu von mir an.

Erweiterte Dividendenstrategien

Neben den oben genannten „klassischen“ Dividendenstrategien gibt es auch noch erweitere Strategien, bei denen man zusätzlich zu Dividendenaktien auch noch andere Wertpapiere hält, die sehr gut mit Dividendenaktien funktionieren. Zu den bekanntesten gehören dabei Covered Call Optionen und High Yield ETFs.

Dividendenaktien mit Optionen

Bei dieser Strategie verkauft ihr sogenannte Covered Calls auf die Dividendenaktien in eurem Portfolio. Was ein Covered Call genau ist und wie er im Detail funktioniert, könnt ihr euch in diesem Artikel von mir durchlesen aber im Grunde genommen begrenzt ihr mit einem Covered Call eure maximal Kursrendite und erhaltet dafür als Entschädigung eine Prämie.

Das macht vor allem dann Sinn, wenn ihr mithilfe eurer Dividendenstrategie wirklich nur regelmäßige Cashflows (also die Dividende) generieren wollt und kein großes Interesse an großen Kursgewinnen habt. Durch das Halten der Aktie erhaltet ihr nämlich weiterhin eure Dividende aber durch den Verkauf der Call Option habt ihr zusätzlich noch die Chance auf die Optionsprämie.

Diese Strategie ist besonders sinnvoll in einem Marktumfeld, indem entweder die spezifische Aktie oder sogar der gesamte Aktienmarkt eher nach unten geht oder sich seitwärts bewegt. Wie ihr solche Marktumfelder erkennen könnt, erkläre ich euch übrigens in meinem Artikel über die besten Trendindikatoren.

Aktienbaum Optionshandel Cheat Sheets

Lade dir meine Cheat Sheets für den Optionshandel gratis herunter und werde dadurch ein besserer Trader.

Gratis herunterladen

Sollte sich der Markt allerdings gerade eher nur nach oben bewegen, ist eine Covered Call Dividendenstrategie nicht der richtige Ansatz, da ihr durch den Short Call einfach eure maximalen Gewinne begrenzt und somit nicht an Aktienrallys partizipieren könnt.

Diese Strategie ist wirklich interessant und kann euren regelmäßigen Dividendenzahlungen wirklich noch einmal einen Boost verschaffen aber dazu benötigt man wirklich viel Wissen über den Optionshandel. Wenn ihr gern mehr darüber erfahren wollt, dann schaut euch doch einfach meinen Artikel über die Grundlagen von Optionen an, der euch alles Nötige erklärt.

Dividendenaktien und High Yield ETFs

Diese Dividendenstrategie ist vor allem für diejenigen unter euch geeignet, die nicht nur am regelmäßigen Cashflow – also der Dividende – interessiert sind und weniger an Kursgewinnen.

Wenn ihr nur in Dividendenaktien investiert, dann seid ihr mehr oder weniger davon abhängig, wie gut oder schlecht die Gewinne der jeweiligen Unternehmen laufen. Erwirtschaftet ein Unternehmen in einem Jahr einmal kein Gewinn, dann kann es durchaus passieren, dass ihr keine Dividende von diesem Unternehmen erhaltet.

Dieses Risiko könnt ihr aber minimieren, wenn ihr nicht nur in Aktien investiert, sondern auch in andere Wertpapiere, die ebenfalls einen regelmäßigen Cashflow generieren aber unabhängig vom Gewinn des Unternehmens gezahlt werden. Solche Wertpapiere sind Anleihen, bei dem ihr jedes Jahr einen regelmäßigen Zins erhaltet, unabhängig davon wie die Gewinnlage des zugrundeliegenden Unternehmens ist.

Anleihen zahlen aber häufig nur einen verhältnismäßig geringen Zins pro Jahr, sodass ihr entweder mit weniger Zinsen rechnen müsst oder ihr in Anleihen mit höherem Risiko investieren müsst. Solche High Risk Anleihen zahlen dafür aber auch einen höheren Zins und werden deswegen auch als High Yield Anleihen bezeichnet.

Ich habe über solche Anleihen einen ganzen Artikel geschrieben, den ihr hier findet könnt. Lest ihn euch unbedingt durch, wenn ihr mehr über diese Ergänzung zu einer herkömmlichen Dividendenstrategie erfahren wollt.

Die wichtigste Erkenntnis des Artikels ist aber, dass High Yield Anleihen bzw. High Yield ETFs sehr gut dabei helfen können das Gesamtrisiko eures Portfolios zu verringern, indem ihr euer Geld auf unterschiedliche und vor allem voneinander teilweise unabhängigen Wertpapieren aufteilt.

Robby

Hi, ich bin Robby und Gründer dieses Blogs. Ich beschäftige mich schon seit 2006 mit dem Aktienmarkt. Zuerst als Privatanleger, dann von der theoretischen Seite im Studium und seit 2015 professionell bei einem der größten deutschen Asset Manager. Ich hoffe ich kann mithilfe dieses Blogs ein wenig von meiner Erfahrung mit euch teilen.

Neueste Artikel